Ich habe doch tatsächlich gelesen, das Stillen
doof machen soll, jaja das sei sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Man vergäße
die einfachsten Zusammenhänge, wüsste nicht mehr was man tun und sagen
wollte. Ja man sei nicht mehr multitaskingfähig - hey das sind Männer doch
nach der Wissenschaft auch nicht, trotzdem käme bestimmt niemand auf die Idee
zu sagen, dass Männer doof sind, wenn sie eben nicht mehrere Sachen auf einmal
könnten. Ich habe bei nicht einer meiner stillenden Freundinnen fortschreitende
Senilität festgestellt, nur eine sanfte Zartheit und liebevolle Mütterlichkeit,
die ihnen sehr schön stand. Und auch von dieser gackerhaften Pipi-Kaka-Sprache
waren sie alle meilenweit entfernt. Nur die Wiederholungen, klar die gab es.
Und ist das etwa schlimm? Der Mensch lernt durch Wiederholung. Ganz schlaue
Leute haben da sogar Berieselungsprogramme entwickelt, nur wenn Mama das macht,
tja dann ... Zum Glück gibt ein Buch, das ist so klasse. Es heißt "Still
die Badewanne voll". Eine Leseprobe findet man hier als PDF. Daumen hoch,
absoluter Geschenktip für die werdende Mami. Das Buch macht Mut, wenn man
verunsichert ist, klärt auf, leitet an und das auf eine lockere humorvolle Art
und Weise, beinah schon frech :-). Aber das ist gut so, bloß nicht
einschüchtern lassen von komischer Werbung und der lieben Verwandtschaft, und
denen die sonst noch was zu sagen haben. Überhaupt muss man hier auch mal auf
den gesammten Verlag aufmerksam machen: editionriedenburg.
Wer grad schwanger ist, es werden will, sich Gedanken zum Gebären macht, rund
um Kind und Kegel sich informieren will, der ist da bestens
aufgehoben.
"Mach dich frei von gekauftem Muttermilch-Ersatz und
produziere eigene Premium-Milch! Du möchtest wissen, was du mit deinen Brüsten
so alles anstellen kannst? Wenn erst mal Milch drin ist, gibt‘s kein Halten
mehr, denn du hast die besten Durchlauferhitzer der Welt eingebaut und dein
Baby wird den Mund nicht voll genug kriegen können. Leg los und fang einfach an
zu stillen! Bequem und kostenlos kannst du dein Kind mit diesen unsagbar
sanften, rosaroten Milchtüten ernähren und ihm gleichzeitig sehr, sehr nahe
sein - überall und zu jeder Zeit. Du denkst vielleicht, deine Brüste würden zu
WENIG Milch machen? Dann lies nach und überzeuge dich von der
Leistungsfähigkeit der dir angewachsenen Milchspender. Bereits in der
Schwangerschaft kannst du mit etwas Handarbeit das weißliche Gold gewinnen und
schon mal Probieren, wozu deine Brüste im Stande sind. Und dann, wenn die Milch
einschießt - halte den Moment im Foto fest, denn ohne Operation wirst du an
solch magische Megatitten nicht mehr herankommen. Kein BH der Welt kann
Stillbrüste ersetzen - noch viel besser aber ist das Gefühl, endlos leergesaugt
zu werden, und zwar vom besten Säugekönig der Welt: dem ureigenen Säugling. Ja,
Mutter Natur hat dir ein paar Gustotropfen mit auf den Kinderaufpäppelweg
gegeben. Gratis und ohne komplizierte Rezepte: Auspacken, Andocken, fertig.
Leichter geht es wirklich nicht! Jedoch ist einfaches Stillen nicht jederfraus
Anfang. Auf dem Weg zur Langstreckenstillerin gibt es für dich eventuell einige
Hürden zu meistern. Anfangs bist du ... genau, eine Anfängerin. Und obwohl du
mit Busen zur Welt gekommen bist und die Busen-Bedienung im Säugefall
eigentlich intuitiv ablaufen sollte, kann es zwicken, zwacken und sogar
vampirhafte Züge annehmen: Dann nämlich, wenn du die Nacht zum Tag machst, dich
rund um die Uhr bereitwillig aussaugen lässt und das Baby wegen deiner blutigen
Brustwarzen selber roten Sabber spuckt. Manchmal kann das Stillen ganz schön
weh tun und einem die Lust am Stillen (fast) völlig verleiden, denn mit wunden
Brustwarzen, Milchstau und so weiter ist nicht zu Spaßen. Auch hierzu findest
du, aufgrund der eigenen Schmerzerfahrungen der Autorin, zahlreiche hilfreiche
Tipps im Buch. Stillen ist eben nichts für schwache Nerven. Aber vor allem die
Nerven der Umgebung werden gefordert sein, wenn du deine Titten überall
auspackst und dich der Muttermilchersatzindustrie konsequent verschließt. Als
Stillerin ist an dir eine gute Kundin minderwertiger Produkte verloren
gegangen! Und weil vor allem die anderen dank werblicher Dauerberieselung zu
wissen glauben, wie wichtig Fläschchen, Gläschen und Breikocherei sind, hast du
spätestens im zweiten Lebenshalbjahr deines Kindes Erklärungsbedarf, warum du
noch immer nach Lust und Laune frei säugst und mit Brüsten, Nippeln und Co
arbeitest. Verkaufe Kritikern deine Entscheidung fürs Stillen eigenmächtig und
teste die hormonell bis ins Feinste ausgeklügelte Sogwirkung deines
vorzüglichen Bio-Milch-Ladens. Los geht's, still die Badewanne voll! Oder auch
2, oder 3, oder ... denn vielleicht bleibst auch du mehrere Jahre dabei und
wirst zur Langstreckenstillerin." (Quelle Kurzbeschreibung auf Amazon)"