Knoblauchcreme - selbst gemacht


Nachdem die Knoblauchernte dieses Jahr wieder
einmal sehr reichlich ausgefallen ist habe ich mir erneut Gedanken um die Lagerung gemacht. Typischerweise hängt man den Knoblauch an den abgeschnittenen Stielen der Blütenstände an einen kühlen trockenen Ort wo er dann eine Weile noch seine Frische behält. Irgendwann aber schrumpelt er zusammen und verliert sein wunderbares Aroma. Man könnte den Knoblauch klein gehackt im Backofen trocknen, die Zehen in Öl einlegen oder aber in einer fein abgeschmeckten Gewürzbrühe einkochen. Einfrieren bzw. einsalzen kann man ihn auch noch.  Es kann sämtliches Gemüse - auch Kräuter - frisch eingesalzen werden  das Salz die Konservierung übernimmt. Bei der anschließenden Verwendung muss man freilich den Salzüberschuss mit einplanen. Manchmal geht das Ansatzgut in Gährung über, beim Knoblauch ist es sehr wichtig das er einige Tage nach der Ernte abhängen und etwas trocknen kann. in Ungarn gibt es Knoblauchcreme die einen feinen Geschmack hat, wird Zeit diese selbst herzustellen:

500g einige Tage alten Knoblauch schälen, blanchieren und in einen Standmixer mit folgenden Zutaten geben:
80 g Meersalz
1 EL Olivenöl
1 EL Acetico Balsamico
5 g Rosmarin
1 TL Kräuter der Provence wer hat und mag
1 TL frisch gehackte Petersilie hinzufügen.

Nun so lange auf höchster Stufe zerschlagen bis die Masse eine feincremige Konsistenz angenommen hat. Vorsicht bei längerem Schlagen wird es recht heiß. In kochend heiß ausgespülte Gläser füllen und verschließen. Im Kühlschrank sollte sich die Knoblauchcreme nun ca. ein Jahr halten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte kann ein wenig Einmachhilfe hinzufügen.

Wenn einer eine Reise tut - Besuch in München

Manche Dinge muss man einfach gesehen haben z.B. München mit seinen unzähligen Museen - oder nicht? Nachdem ich mich jahrelang erfolgreich geweigert hatte noch einmal München zu besuchen das mir seinerzeit einen äußerst ungünstigen Eindruck hinterlassen hatte, habe ich mich doch breitschlagen lassen. Umweltfreundlich mit dem Zug gab es auf der Hinreise nette Begleitung. Es war gemütlich. Es war ruhig. Und es gab frische Luft. Damit war es dann bei Ankunft sofort und schlagartig vorbei. Der Obhut das Regionalzuges Alex entstiegen fanden wir uns wieder im Gewühl eines Menschenwurms, der uns unaufhaltsam in Richtung Ausgang trieb. Dabei lief alles diszipliniert ab, mit einer seltsamen stoischen Gelassenheit, die leider nicht auf mein Gemüt überschwappen konnte. Auf der Liste stand als erstes das Museum für ägyptische Kunst. Seine Architektur erinnert an einen pharaonischen Tempel, Licht fällt durch den Innenhof durch ewig lange Fenster, die sich mit dicken säulengleichen, hoch aufstrebenden Trennwänden abwechseln. Im Inneren beherbergt es eine riesige Sammlung, der interessierte Besucher verbringt in der ruhigen fast schon mystischen Ruhe entspannte bildungsreiche Stunden, wobei mir die ständig präsente Security schon irgendwie auf die angespannten Nerven ging.


Nach dem Ausflug in die Antike folgte der Besuch des Deutschen Museums, welches schwer beeindruckt hat. In verschiedenen Austellungsbereichen sind unzählige Exponate und tausende Stationen zum Ausprobieren und Mitmachen untergebracht. An vielen prangte die Aufschrift "außer Betrieb". In den allermeisten Fällen aber konnte man selbst Hand anlegen, Zusammenhänge testen und verstehen. Wenn man durch die riesige Ausstellung wandert und die Menschen beobachtet kann man doch eine gewisse Geschlechtertrennung beobachten, insbesondere in dem Bereich Physik / Technik. Hier tummelten sich vorwiegend Männer und Buben, wobei sich die Ersten sich redlich bemühten den Zweiten ihr Wissen näher zu bringen und dabei glänzende Augen hatten. Hin und wieder fand sich auch eine Dame mit Interesse an diesem Gebiet welches über die Zusammenhänge der Erdanziehungskraft und aufgeschlagene Knie der Nachwuchsphysiker hinausging. Oh ja, es gab eine Menge zu entdecken und noch viel mehr auszuprobieren, ein Tag ist für das weitläufige Gelände definitiv zu wenig, denn schließt es um 17 Uhr seine Pforten so ist noch genügend vom Tag übrig. 

Der geordnete Rückzug zum Hauptbahnhof führt über den Viktualienmarkt, einen mit grünen Bretterbuden bestandenen Platz, auf dem man Obst, Gemüse, Käse, Gewürze und dergleichen in Unmengen findet. Ist irgendwie wird der Wochenmarkt in jedem x-beliebigen Ort - nur eben größer, der Stadt angepasst, grüner als grün, irgendwie knuffig-alt. Der totale Gegensatz dazu ist das Gewimmel ringsherum. Im Hofbräuhaus Anstehreihen fürs leibliche Wohl, welche ich dankend ablehne. Taktgeber für Stop-and-Go sind die Ampeln, mitunter dreispurig stehen da die Fahrzeuge nebeneinander, wie an einem Gummiband flutscht der Verkehr vorüber, oder kommt fast vollständig der vielen Fußgänger wegen zum Erliegen. In der Fußgängerzone wechseln sich Gerüche ebenso ab wie die Edelmarken. Es ist eine Mélange aus Essen, Schweiß, betäubenden Parfum - fast schon Gestank, Kanalisation. Zwischendrin zum Urinal gewandelte schöne gusseisernen Straßenlaternen, welche mit schwungvollen Bogen nächstens zu Erleuchtung bei Erleichterung dieser und anderer ungeeigneter Stellen sorgen.

Absolut unerträglich ist der Geruch der U-Bahn, teilweise nach altem abgestandenen Kondenswasser, welcher eine zwanghafte Handbewegung Richtung Nase auslöst. Man sieht man Menschen im Müll wühlen nach Pfandflaschen, nach Zeitungen die man noch lesen kann, welche wie ein Schatz sorgsam gefaltet in der Jackentasche verschwinden, wird aufmerksam gemustert, ob man da nicht seine Pfandflasche, endlich leer getrunken, vielleicht auch im Müll überantworten möchte, sieht Matratzen liegen wo Obdachlose nächtigen, sieht Menschen auf Knien um Geld bitten, Menschen mit Musikinstrumenten die in dem vorbeiströmenden Pulk Manchen erreichen und zum Innehalten veranlassen, alles beobachtet, videoüberwacht. Unsicher fühlt man sich nicht, eher vom städtischen Ganzen vereinnahmt, gleichsam entrückt von allem was gewohnt ist. Von den reich verzierten Fassaden blicken in Stein gehauene in versteinerte Gesichter, hin und wieder ein Lächeln erhasche ich im Vorbeigehen. Das ist eher die Ausnahme, die Menschen shoppen, sind vollständig in sich selbst versunken auf der Suche nach irgendetwas das ihre Seele erfreut. Wo die Suche erfolgreich war hängt so manches Täschchen triumphal schaukelnd am Arm, bald gesellen sich noch einige mehr hinzu, in einem der vielen Straßencafés sitzt man beieinander, und begutachtet die Ausbeute. Nein, ich hatte kein Verlangen nach irgendetwas was dieser gesichtslose, disziplinierte Moloch in seinen Auslagen feilbot, Babylon klang und roch bestimmt so ähnlich. Nicht einmal Hunger verspürte ich in dieser lärmenden Häuserwüste. Nur das Bedürfnis nach frischer Luft und weichem Waldboden unter den Füßen, heim, nur heim, raus aufs Land. Sowie die Bahn mich nach München brachte so rüttelnd brachte sie mich zurück, leider diesmal nicht so ruhig, denn einige Eltern, denen ihr Handy wichtiger war als ihr Nachwuchs, erlaubten ihren Rangen die Abteiltüre, das Gestühl und den Deckel des Mülleimers einen Dauertest zu unterziehen. Da darf und kann man etwas sagen, auch wenn man dafür mit einem bösen Blick bedacht wird, Ordnung muss sein, wer will schon auf dreckigen Polstern sitzen. Ein Tag Großstadt, und ich weiß wieder wie klein mein Dorf ist in dem ich lebe und wie froh ich bin darum bin, auch wenn’s hier viel zu oft nach Kuhscheiße stinkt, der Regen spült es fort, danach ist wieder eine Weile Ruhe. Hier liegen nicht unzählige Zigarettenkippen, an jeder Ecke, irgendwelches Zeug neben und um den Müllkübel, der zum Gotterbarmen stinkt, kleben nicht tausende breitgetretene Kaugummis auf der Straße. Das eine solche Stadt funktioniert ist auf jeden Fall beeindruckend, weniger schön sind die überquellenden Wertstoffinseln. Ein Tag München - mein Füße bitten um Erbarmen, meine Ohren klingeln, mein Hals brennt, ich komme mir vor als hätte ich Dreck gefressen und das habe ich wahrscheinlich im wahrsten Sinn des Wortes. Nein, München du und ich wir werden keine Freunde und ich werde dich ganz sicher nicht noch mal besuchen. Nein, ich gehe lieber in die Berge, suche dort nach Kleinodien die man für Geld nicht kaufen kann und mir so viel wertvoller sind, hier atmet das Leben selbst in Wasserfällen, satten Wiesen, dunklen Wäldern, schroffer Fels. Danach geht mein Sehnen, und ich bin so bar jeden Verlangens nach materiellen Gütern das eine tiefe Ruhe in meinem Herzen mich voller Dankbarkeit und Zufriedenheit sagen lässt: Ich bin ein Teil des beseelten lebendigen grünen Seins. Ich bin Landerun.