Frieden ist schön,
ich kann auf der Wiese liegen
und furchtlos zum Himmel hoch sehn.
Frieden ist schön.
Immer schon geistert mir das Gedicht durch den Sinn, besonders wenn im Tiefflug mal wieder einige Jets durch das Tal donnern und ich mein wild schlagendes Herz in der Brust spüre. Fast lautlos kommen sie, mit einem Mal sind sie da mit einem Höllenlärm, manchmal fliegen sie eine Schleife. Mein Kindchen erschrak bei einem solchen Manöver schrecklich und lies sich fast nicht mehr beruhigen, trotz dass ich es kommen sah und die kleinen Ohren zu hielt, das Kind fest an mich gepresst. Ich weiß, da fallen keine Bomben, hier nicht. Es macht mir Angst, all diese totbringende Technologie, dafür ist immer Geld da. Ich verstehe die Begeisterung für Waffensysteme und Kriegstechnik nicht. Was kann der Mensch nur für ein garstiges Ding sein, entmenscht, zu allem imstande, keine Moral, keine Verantwortung. Wer kennt die Wahrheit, die Hintergründe? Ich nicht. Ich weiß nur das, was die Medien verkünden, ihrer gibt es viele. Wer lügt, wer ist Handlanger, wer spricht die Wahrheit? Wie viele Wahrheiten gibt es? Geh hinaus und schau den Himmel über Dir an, Nachts, wenn alles schläft, sieh die Sterne funkeln, seit einer Ewigkeit leuchten sie auf die Erde unter deinen Füßen, die hoffentlich Heimaterde ist. Meine Vermieterin ist schon über 80 und manchmal erzählt sie mit einem Beben in der Stimme von der schwersten Zeit. Sie beschließt die Erzählungen mit immer dem gleichen Satz: "Ach, wenn doch bloß niemals wieder ein Krieg kommt."