Die Wespe - ein Nützling


Ein Arschloch mit Flügeln sei die Wespe, so gesehen auf https://www.nabustade.de Wer das nicht glaubt nebenstehend ein Screenshot dazu. Zugegeben, beim Kaffee trinken umschwärmt zu werden vermittelt mir  auch nicht gerade ein wohliges Gefühl. Alles was ich bisher über Wespen wusste war, dass sie Überträger von Krankheiten sein können, denn sie fliegen so ziemlich alles an: verrottendes Obst, totes Getier, Mülleimer und auch unsere Kaffeetafel. Dennoch würde es mir nie in den Sinn kommen eine der geflügelten Grazien zu erledigen, weil ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass jedes Individuum, gleich welcher Art seinen festen Platz in der Natur hat und einen Nutzen sowieso. Dies mag auf den ersten Blick nicht erkennbar sein, es muss auch nicht unbedingt der Mensch sein der Nutzen daraus zieht. Aber diese Äußerung auf der NABU- Seite
Quelle:
https://www.nabustade.de/wissenswertes/staatenbildung-bei-wespen/
brachte mich dazu doch einmal genauer hinzuschauen.
Nur zwei Wespenarten von elf heimischen, namentlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, haben Appetit auf unserer Speisen. Die Gemeine Wespe wird auch Erdwespe genannt, sie legt ihre Nester meist unterirdisch in ausgedienten Maulwurfbauten oder Mäusegängen an. Auch die Deutsche Wespe baut ihr Nest unterirdisch, auch hier überwintert nur die junge Königin, die dann ein neues Volk gründet das aus ca. 3000 bis 4000 Tieren bestehen kann. Ich finde es faszinierend, dass aus den wenigen Brutzellen heraus in so großer Staat sich innerhalb einer kurzen Wärmeperiode bildet und jeder weiß was er zu tun hat. 
Die Hornissen gehören zu den Wespen, hier überwintert ebenfalls die junge Königin, die im Frühjahr einen neuen Staat bildet. Zu den Eigenheiten der Hornissen gehört, dass sie mit ihrem gesamten Stara in ein neues Nest umziehen können, wenn das Alte zu eng wird. Auch tragen die Arbeiterinnen Wasser ins Nest, wenn es dort zu warm ist. Die Arbeiterin der Hornissen lebt ungefähr 20 Tage. Ein Hornissenvolk umfasst ca. 600 Tiere, wenngleich in Deutschland auch schon Völker mit über 2500 Tieren gezählt wurden.
Für die Aufzucht ihres Nachwuchses benötigen Wespen eiweißreiche, tierische Nahrung, also Larven von anderen Käfern, deren Raupen, Blattläuse und andere sogenannte Pflanzenschädlinge. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Schutz der Wespen auch ein Schutz unserer Kulturpflanzen ist, dass die Duldung von Wespenvölker in unserer unmittelbaren Umgebung mehr Nutzen als Schaden bringen. Bis zu 2 Kilogramm Insektenmasse kann ein großes Wespenvolk pro Tag erlegen. Die filigranen Flugkünstler laben sich auch gern an Pollen und sind damit wie die Bienen für die Bestäubung zuständig. Sie sind ungleich belastbarer als Bienen, sie trotzen selbst Wind und Regen. Wespen verteidigen sich, die Hornissen gelten als besonders wehrhaft, i
hr imposantes Fluggeräusch verursacht mir Gänsehaut. Doch geben sie bei einem Stich genau nicht mehr Gift ab als andere Wespen, sie haben nur den größeren Stachel, daher tut es mehr weh. Der Stich einer Biene hingegen ist dreimal so giftig - ein Allergiker sieht das natürlich anders, denn für ihn kann schon ein Stich tödlich sein. Bisher bin ich zweimal gestochen worden: Die Wespe ist im Lebensmittelladen durch eine an der Seite offene Wandersandale in den Schuh geraten und hat meinen Zeh für die Applikation ihres Unbehagens über die Beengtheit auserkoren. 

Es gibt einige Verhaltensregeln, die zu beachten eine gute Idee ist:



  • Das Wichtigste:  hab Respekt, lass die Tiere in Ruhe. 
  • Trinken und Essen nicht offen stehen lassen.
  • beim Dinner im Freien kann man gerne in etwas Abstand von der gedeckten Tafel ein Teller für die Wespen hinstellen wenn sie schon da sind. 
  • im Garten Blattläuse möglich biologisch bekämpfen, sind ihre süßen Ausscheidungen locken nicht nur Ameisen sondern auch die Wespen an.
  • Fallobst unbedingt aufsammeln und nicht im Gras verrotten lassen.
  • Reifes Obst ernten.
  • Auf starke Duftstoffe und grelle Farben verzichten
  • Nicht nach den Tieren schlagen, dadurch fühlen sie sich bedroht. 
  • Vom Nest wegbleiben, von Hornissennestern zwischen zwei und sechs Metern Abstand halten und Erschütterungen vermeiden.
In diesem Sinne, uns allen einen schönen brummigen Sommer.