Der lange Atem der Bäume - Buchbesprechung

Der Mensch glauben so viel zu wissen, ein großer Teil sei schon er- und durchforscht. Aber dem ist
nicht so, die Natur ist viel wandelbarer als uns das bewusst ist. Auch die Bäume bewegen sich in ganz anderen Rhythmen, wie Herr Wohlleben erklärt. Er ist draußen, kennt seinen Wald, nimmt soviel wahr, was man als Laie, als gelegentlicher Waldbesucher bestimmt nicht wahrnimmt. Herr Wohlleben hat seinen ganz eigenen Kopf und prangert somit die ungebremste Ausplünderung der Wälder an. Das ist auch ganz gut so. Wo sonst erfährt man noch andere Fakten zur - wie sollte es anders sein - auch hier verfehlten Bewirtschaftungs- und Lobbyismuspolitik. Ob endlich ein Aufwachen, eine Rückbesinnung kommt? Hoffentlich nicht erst wenn der letzte Baum gerodet ist. Auch bei uns hier herum fleißiges Abholzen, so manch schöner Baumriese fiel mit einem unheimlichen, ahnungsvollen, ergeben Ächzen auf das was einmal weicher Waldboden gewesen war. Dieser ist dahin, es dauert Jahrzehnte bis er sich von der Rüpelei der Ernte erholen konnte. Es gab mal eine Zeit, da war der Wald, die Berge heilig. Heute ist nur noch ein Preisetikett dran. So kann es doch unmöglich weiter gehen?! Zeigen sich am Wald selbst die Folgen des geballten Unverstandes schon seit Jahren - und möchte man gegensteuern? Ich glaub noch immer nicht daran, die schweren Erntemaschinen sind unbarmherzig bei der Arbeit. Aber ich hoffe und wünsche es uns so sehr. Der Wald ist Leben, wir brauchen ihn dringender den je, er uns nicht. Er ist besser dran ohne Mensch. 

Peter Wohlleben: Der lange Atem der Bäume
Wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen – und warum der Wald uns retten wird, wenn wir es zulassen
Preis: 22 Euro, 256 Seiten
ISBN : 978-3-453-28094-6