Schneeglöckchen und Märzenbecher, die nach einem kaum begonnenen Intermezzo schnell verblühten. Auch die Veilchen hatten heuer nur ein kurzes Stelldichein bei uns, ebenso die Schlüsselblumen. Was mir aber auffällt dieses Jahr sind riesige Mengen an Scharbockskraut. Wahrscheinlich will es mir sagen jetzt beschäftige dich doch mal mit mir - wer weiß. Nun, dann wollen wir doch mal...
Das Scharbockskraut wird in der Volksmedizin als Hausmittel bei den allfrühjährlichen Blutreinigungskuren angewendet. Es findet außerdem Verwendung bei Hautleiden, wobei es hier sowohl innerlich als Tee (zwei bis drei Teelöffel auf ein viertel Liter Wasser zum Sieden bringen abseihen und über den Tag verteilt trinken) als auch als warme Waschung mit der gleichen Menge Kamillentee verdünnt benutzt wird. Interessant scheint mir die Wirkung des Aufgusses gegen Hämorrhoiden, traditionell erfolgt die Anwendung als Sitzbad. Aber man kann auch eine Kräutersalbe aus dem Scharbockskraut herstellen. Diese ist sehr wirksam. Als Grundlage für die Salbe nahm meine Oma immer Schweineschmalz her, welches man mit den klein gehackten Kräutern eine kurze Zeit erhitzt. Man rechnet ungefähr 30 g frisches Kraut auf 100 g. Nachdem das Scharbockskraut seine wirksamen Bestandteile an die Trägersubstanz abgegeben hat, wird abgeseiht und in ein sauberes Behältnis abgefüllt. Das Ganze lässt man Erkalten und anschließend auftragen. Am Besten verwendet man eine Kompresse über Nacht die man mit einer gut sitzenden Unterhose an Ort und Stelle hält. Wer Schweineschmalz nicht mag kann die Salbe auch mit Vaseline herstellen oder aber mit einem Ölauszug, den man mit Bienenwachs die richtige Konsistenz gibt.