Limonadengrundstock & Heublumenlimonade - süße Süffigkeit selbstgemacht

Im Sommen sind Limonaden und Brausen meist wahre Zuckerbomben und enthalten Zusatzstoffe wie künstliche Aromen oder  Farbstoffe. Das alles kann man umgehen, wenn man in Großmutters Kochbuch nachschaut und selber kreativ wird!

Sommerlimonade
Für die Selbstfabrikation von Limonaden bietet sich das Verdünnen von Fruchtsaft und Fruchtmus, Sirup, Wein und Essig an. Diese Zutaten werden mit reinem Wasser verdünnt und abgeschmeckt. Durch die Zugabe von Natron sprudelt es bzw. bitzelt es leicht auf der Zunge. Bei der Limonadenherstellung kannst du verschiedene Gewürze und Früchte miteinander kombinieren, ganz so wie beim Marmeladekochen, damit immer wieder neue Geschmacksnuancen entstehen. Ganz wichtig beim  Süßen ist die Entscheidung, ob mit Honig, Xylitol bzw. Rohrzucker gearbeitet wird. Xylitol, auch Xylit genannt, verstärkt das natürliche Aroma, brauner Rohrzucker fügt eine feine Karamellnote hinzu und Honig eben eine Honignote.
Je nachdem, welche Art Limonade du haben möchtest, kannst du die Früchte roh auspressen, den Saft mittels Köcheln gewinnen und daraus einen Sirup herstellen oder mit dem Standmixer zu Fruchtmus verarbeiten. Nach dem Zusammenmischen der verschiedenen Zutaten gönne dem Ansatz zwei bis drei Stunden Ruhe im Kühlschrank. Danach kannst du abschmecken und servieren. Einer Limonade aus Apfelsaft und Ingwer gibt zum Beispiel ein Zweiglein Minze den letzten Schliff. Sei kreativ.

Limonadengrundstock:

In einen halben Liter kochendes Wasser 200 g Rohrzucker einrühren -und auflösen lassen. 4 Zitronen auspressen, den Saft durch ein feines Sieb laufen lassen und zusammen mit einer in Scheiben geschnittenen Limette in eine große Karaffe geben, abdecken. Die Schalen der 4 Zitronen in einen (nicht „weichgespülten“!) Leinenbeutel geben, in den Topf hängen. Die Rückstände aus dem Sieb ebenfalls zu dem heißen Sirup geben. Das Wasser aus dem Topf nach dem Abkühlen durch ein Sieb in die Karaffe gießen, den Beutel zuvor entfernen. 2 Liter kaltes Leitungswasser auffüllen.
Für die Geschmacksabwandlung kannst du statt des Leitungswassers z. B. (naturtrüben)Apfelsaft oder andere Säfte, Fruchtmus aus Früchten und Gemüse der Saison oder frisch aufgebrühten und abgekühlten Kräutertee benutzen. Kräuterlimonade gewinnt an Geschmack, wenn du die Kräuter am Vorabend heiß  brühst und über Nacht ausziehen lässt. Vor dem Servieren die Limonade durch ein feines Sieb in eine Karaffe laufen lassen, mit Eiswürfeln, in denen man Blüten- oder Kräuterblätter eingefroren sind, anrichten.

Limonadenextrakt aus Schalen von Südfrüchten
1 Kilogramm Zucker mit 1,5 Liter Wasser zusammen zu Sirup aufkochen. Sechs Apfelsinen in Scheiben schneiden und in den heißen Sirup geben. Über Nacht ruhen lassen. Anderntags erhitzen und durch ein Sieb laufen lassen. Von diesem Extrakt gibt man einen Esslöffel auf ein Glas Wasser. Mit Zitronen und Limetten kann man ebenso verfahren. Sehr ergiebig Und sozusagen die Urform der Limonade.
Landeruns Sommernade
2 Liter sehr starken, erkalteten Kräutertee mit 1 Liter Kirschsaft, 3 - 4 Liter eiskaltem Wasser und ¼ Liter Holundersirup vermischen. Gut umrühren. Dann 1 EL Natron einrieseln lassen.

„Apfpet“-Limonade
Ein Bund Petersilie grob hacken und in den Standmixer geben. Einen kleinen süßen Apfel in Spalten und ein daumengroßes Stück Ingwer und Sellerie sowie den Saft einer Limette dazu geben. 200 ml Wasser dazu geben und ganz fein pürieren. In eine Karaffe geben und mit Mineralwasser (Menge nach Belieben) auffüllen.

Limonade und Bier aus Heublumen

Ganz hervorragend schmeckt im Sommer eine Limonade aus „Heublumen“. Der pharmazeutische Name dafür ist Flores graminis, der Volksmund nennt sie Grasblüten. Es handelt sich hierbei um ein Gemisch der Wiesenflora: Samen, kleinere Blatt- und Stängelstücke, Blüten und Blütenteile von allerlei Gräsern wie z. B. Quecke, dem Fuchsschwanz, dem Ruchgras usw. in unterschiedlichen Anteilen.  Man kann die Heublumen auf dem Boden der Tenne einfach zusammenschaufeln, durchsieben und davon einen Aufguß oder Sirup bereiten – oder ihn, ganz bewusst für ein Kräuterbier vergären. Die Prozedur erklärt sich am Brennesselbier:

Brennesselbier

400 g saubere, verlesene Brennnesselblätter (jung = mild, älter = herber) waschen, grob hacken und zusammen    mit einer in Scheiben geschnittenen ungespritzten Limette oder Zitrone (oder beides)   und etwas Ingwer in dünnen Scheibchen in einen Topf geben. Mit knapp 2 Liter Wasser kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten leise köcheln lassen. Anschließend 120 g Rohrzucker zufügen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Als Starter für die Gärung etwas Bierhefe hinzufügen. Hier tut der Bodensatz vom Weißbier gute Dienste. Das schmeckt würzig und nicht so hefig wie Bäckerhefe. Gut umrühren und drei Tage abgedeckt stehen lassen. Nun in heiß ausgewaschene Bierflaschen mit Hebelverschluß einfüllen. Verschließen und nach 2 -3 Wochen Lagerzeit genießen. Alternativ dazu kannst du den Ansatz in einen Gärballon geben und wenn es   nicht mehr so heftig blubbert, auf Flaschen ziehen.

Bärenklaubier

Einen Liter - Messbecher voll klein gehackter Bärenklaublätter mit 2 l Wasser abkochen und dann in einem irdenen Gefäß mit ein wenig Hefe ansetzen und bei Zimmertemperatur gären lassen. Du kannst auch etwas geriebenen Ingwer in einem Leinensäckchen reinhängen. Je nach Temperatur ist die heftigste Gärung nach 4-7 Tagen beendet. Nun kann man abseihen und das Bier gut gekühlt servieren bzw. in saubere Flaschen füllen und verschließen.

Bettlerbier

Beim nächsten Spaziergang einen Strauß Kräuter oder auch nur Brennnesseln sammeln. Die Kräuter mit 2 l Wasser aufkochen und eine Stunde ziehen lassen, anschließend in ein ausreichend großes Gefäß seihen. 230 g Puderzucker mit 10g Weinstein und einem Päckchen Hefe vermischen, darauf den ausgepressten Saft von 1 Limette und 1 Orange geben. Dieses Gemisch nun in den Behälter geben, umrühren und mit einem Mulltuch abdecken. An einem warmen Ort 4 Tage gären lassen, dann in PET- Flaschen oder alte Sektflaschen füllen. Wichtig ist gut zuzuschrauben. Nach einer Woche Standzeit darf dann gekostet werden.

Maiweinansatz für den Winter

6 Handvoll angewelkter, noch nicht blühender Waldmeister, 1 Handvoll Gudermann, eine halbe kleine Handvoll Walderdbeerblätter und 5 Blätter der Schwarzen Johannisbeere werden mit einer Flasche starken Weißweines übergossen und für eine halbe Stunde stehen gelassen. Dann entfernt man alle Kräuter, filtriert den Wein und gibt ihn in eine Flasche, welche man fest verschließt. Dieser Ansatz hält sich monatelang, so kann man auch in den kalten Jahreszeiten jederzeit köstlichen Maiwein bereiten, ohne dass man auf künstliche Aromen zurückgreifen müsste. Die Verdünnung ist dann 1: 3;   dies ergibt   eine Weinschorle.
 Dasselbe kann man mit Obstessig und Kräutern wie Minze, Melisse, Salbei usw. sowie auch mit Blütenblättchen machen. Von diesem schönen Essig einen Spritzer ins Mineralwasser gegeben, belebt den Geschmack ungemein.