(AUS »BUNTE BEUTE«, 1903)
Wolkenschatten fliehen über Felder,
Blau umdunstet stehen ferne Wälder.
Kraniche, die hoch die Luft durchpflügen,
Kommen schreiend an in Wanderzügen.
Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,
Überall ein erstes Frühlingslärmen.
Lustig flattern, Mädchen, deine Bänder,
Kurzes Glück träumt durch die weiten Länder.
Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,
Wollt' es halten, mußt' es schwimmen lassen.
Endlich ist März,
Mitte März um genau zu sein, es scheint die Sonne, ja, ich weiß sie scheint
jeden Tag, sonst wäre es ja nicht hell. Aber die Farbe ist eine Andere, nicht
mehr das Kühle, manchmal fahle Licht, dass kräftig genug war um uns ein paar
Lux zu gönnen, aber immerhin so kalt und unversöhnlich auf uns niedersieht,
dass es einen schon beim bloßen Ansehen fröstelte, ja grad so als wollte es von
droben künden: Ich habe Zeit, frier du ruhig, das Licht muss reichen. Aber
jetzt wir es wärmer, rasant wärmt die Sonne den Schnee fort, man spürt es tief
in sich selbst, es wird endlich Frühling. Die Vöglein sind schon angekommen und
jubilieren was das Zeug hält, sehnsüchtig wird das Wolkenbild des anbrechenden
Tages begutachtet, ob nicht Hochnebel und Dunst verschwinden und es warm werden
möchte. Lange bevor wir es spüren, da regt sich in der Erde das erwachende
Leben, streben Blumen zum Licht. Die Frühlingsboten stehen schon bereit, die Ersten sind die Schneeglöckchen, wie jedes Jahr. Eine wunderbare Dokumentation
gibt es hier: