Den Winter austreiben


das macht man im Gäu (auch in der Schweiz, Österreich, Tirol, Belgien) mit dem traditionellen Funkenfeuer, welches am 1. Fastensonntag entzündet wird. Fast jedes Dorf  hat einen "Funken", das ist ein riesiger sauber gestapelter Holzhaufen, der ordentlich aber langsam abbrennt, wenn man es denn richtig macht. Manchen Funken sind um die 20 m hoch - je höher, desto besser :-). Die Burschen halten nun über Nacht Funkenwacht, dass der Funken nicht aus Versehen von einem Burschen aus einem anderen Dorf angezündet wird. Am Funkenabend ziehen die Dorfbewohner die Kapelle voran oft mit Laternen zum Funken hinaus auf die Anhöhe, wo er dann feierlich angesteckt wird. Woher dieser Brauch ursprünglich kommt und wie lange es diesen schon gibt ist unklar, alemannisch soll er sein. Das Ende des kalten Winters, versinnbildlicht durch die "Funkenhex" eine lebensgroße Strohpuppe, die obenauf sitzt, und der Beginn des Frühlings wird mit der Funkerei gefeiert.





Natürlich gibt es auch was zum Schmausen:

die Funken-Kiechla" oder "Ausgzogne"

man bereitet einen Hefeteig aus 1/8 l Milch, 500 g, Mehl, 40 g Hefe, 80 g Zucker, 70 g Butter, 2 Eier, 1 Prise Salz. Diesen Teig teilt man in kinderfaustgroße Stücke, die man zu Kugeln formt und anschließend auseinanderzieht sodass der Rand recht dick wird und innen der Teig hauchdünn wird. die Küchle backt man in heißen Fett schwimmend aus und noch heiß mit Zucker bestreut werden. 

Und wie immer haben die Bauern auch noch ein paar Bauernregeln zum Funkensonntag::
“Sieht man am Funkensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen”
“Wenn es am Funkensonntag lange Eiszapfen hat, gibt es einen langen Flachs” Schade nur, das das Gäu nicht mehr flachsbau sondern grasgrün ist. Nix ist mehr mit Flachs.