Die 156 besten Rezepte für Selbstversorger - Buchbesprechung


Wie Sie mit Gemüse, Obst und Kräutern aus eigenem Anbau leckere Gerichte zaubern



Irgendwie ist es nett, ein Rezeptbuch, für den Hobbygärtner, das mehr ist, als es auf den ersten Blick scheint. Der Leser begleitet den Garten der Autorin im Jahreslauf, erfährt was zu welcher Zeit am besten zu erledigen sei. Von der ersten Gehversuchen erfahren wir kurzweilig nebenbei, der Versuch macht eben klug. 

Handwerklich wird das Grundwissen zur Bewirtschaftung des eigenen kleinen Gärtchens vermittelt: Von der Planung -  was und vor allem welche Pflanzen miteinander gepflanzt werden sollen, über welchen Boden hat das heimische Reich und wie kann man ihn verbessern? Bis hin zum Unkraut zupfen (soll man das, wenn ja wann?), düngen (muss das sein?), Permakultur und Kompost. 

Auf Seite 31 tritt der Leser im Frühling in das grüne Reich Frau von Echenbachs. Hier stehen sie dann, die ersten Rezepte, gängige Sachen, die man kennt und solche, die man kennen lernen möchte (z. B. Indischer Käse auf Kräuterpüree). Immer schön eingebettet in den Arbeitskalender, zwischen reichlich Vorschlägen und Denkanstößen, zumeist vegan, was ja klar ist :-). Dennoch fehlen auch die Fleischeinlagen nicht, so dass hier bestimmt jeder etwas finden wird. Liebevoll sind die angebauten Pflanzen beschrieben, mit ihren Eigenheiten, Aussaat- und Erntezeiten, ausführlich die Möglichkeiten der Zubereitung.  

Auch die Bevorratung - die Stütze fürs autarke Leben - kommt keineswegs zu kurz. Ein Exkurs in Sachen Einmachen incl. Rezepte, Vorratshaltung und natürlich die Winterernte komplettieren das Werk zu einem umfangreichen Sachbuch mit weit über 150 Rezepten und einigen Menüvorschlägen. Ob das nun die Besten der Besten sind muss der Leser für sich selbst herausfinden. Es sind ein paar wirklich exotische Sachen dabei und es wird nicht nur Angebautes sondern auch das verwendet, was von selbst im Garten wächst. So verbindet das Buch Gartenbau mit wilder Küche, Anbau mit Sammeln. Einfach und machbar für jeden, der das große Glück hat, ein kleines oder große Stück Heimaterde bewirtschaften zu dürfen. Die Wahl eines relativ aussaglosen Titels täuscht über den gehaltvollen Inhalt.