Don Quijote kämpft wacker im Kleeland Würchwitzer Filmstudio holt Delmare an die Bockwitzer Mühle

Abschrift aus Mitteldeutsche Zeitung_Don Quijote kämpft wacker im Kleeland
Würchwitzer Filmstudio holt Delmare an die Bockwitzer Mühle

Von unserer Redakteurin UTA FÖRSTER
BOCKWITZ. Don Quijote sitzt zum ersten Mal in seinem Leben auf einem Pferd. Esel Ali wartet nervös in einem alten Barkas auf seinen großen Auftritt. Und Sancho Pansa läuft vom Lampenfieber gepackt aufgeregt bin und her.
An jenem Nachmittag in dieser Woche verwandelte sich Bockwitz in einen Drehort. Die alte Mühle mit den neuen Windrädern bildet die Kulisse für den satirischen Kurzfilm Don Quijote im Kleeland.
Die Idee für dass Spektakel hatte -  wie könnte es auch anders sein - Helmut Pöschel. Ms vor wenigen Wochen die neuen Flügel an der Mühle montiert wurden, sah der Chef vom Würchwitzer Filmklub vor seinem geistigen Auge bereits Don Quijote gegen die Windmühlenflügel ankämpfen.
Die Darsteller waren bald gefunden. Andreas Ballmann aus Würchwitz, der eigentlich auf dem Bau arbeitet,  kletterte in die Rüstung und mit den Worten „Es klappert mächtig im Gebälk“ aufs Pferd. Frank Misselwitz ausKraasa im Altenburger Land schlüpfte in die Rolle von Sancho Pansa und die in Leipzig lebende KubanerinAnolan spielte die schöne Müllerin.
Zu den Laiendarstellern gesellte sich ein Profi. Der aus vielen DEFA -Filmen bekannte Fred Delmare ließ sich mit einer ungewöhnlichen Gage ins hiesige Kleeland locken. Er spielte für einen mit Kirschen und Erdbeeren gefüllten Korb - und natürlich für MiIbenkäse. ‘Ich kann euch doch nicht das Geld aus der Tasche ziehen, begründete der Schauspieler sein Engagement.
Der 78jährige verkörperte den Müller, der seine Mühle wild mit dem Reisigbesen verteidigte. Fast zu wild, befand zumindest Don Quijote  „Du kannst nicht so auf mich eingerben. Das ist mein Tod“, befürchtete dieser, als das Pferd zu scheuen begann.
Aus diesem Grund disponierte Regisseur Jürgen Kautz kurz entschlossen um. Der gegen die Windmühle kämpfende spanische Romanheld fiel vom Pferd und bekam erst alt unter lautem Protest von Sancho Pansa vom Müller seine Schläge.

Nicht Im Drehbuch vermerkt wen hingegen der Sturz  des Müllers. „Die Gummistiefel sind mindestens acht Nummern zu groß“, sagte Delmare, rappelte sich wieder auf und wischte sind das Blut vorn Nasenbein. Der einstige DEFA-Star fand trotzdem viel  Spaß bei den Dreharbeiten an der Bockwitzer Mühle. „Ich komme wieder in euer Dorf, versprach er zum Abschied.