Gegen einen Kaiserschnitt sprechen viele Gründe, für mich bleibt es rückblickend das unnatürliche, menschengemachte Ende meiner Schwangerschaft, auch wenn es nicht anders ging. Dabei braucht das Baby den gewaltigen Druck der Wehen, denn diese pressen nicht nur das Kind durch den Geburtskanal, sondern auch das Fruchtwasser aus den Lungen. Kaiserschnittbabys haben öfter Probleme mit der Atmung in den ersten Tagen, der Schreck fuhr mir in alle Glieder, als das Baby urplötzlich blitzeblau an seinen ersten Lebenstag anlief. Selbst der Wehenschmerz, kommend und gehend, ist wichtig für die Mutter: Man verabschiedet sich vom Schwangersein. Mir fehlte das vollständige Durchleben einer Geburt, nach dem Geburtsstillstand, kam es zum Kaiserschnitt, ich fühlte mich als Versager. Meine Mutter hat immer gesagt: "Danach ist alles vergessen, alle Mühsal, alles Pressen. Man ist einfach nur noch glücklich." So war es dann auch, dennoch fehlt nach wie vor etwas.
Die Gründe für einen Kaiserschnitt können vielfältig sein. Gerne wird mit dem Alter der
London, England Caesearian Chirurgie, Geburtshelfer bei der Arbeit. Wikipedia |
Bei einem Kaiserschnitt bist du nur noch Gast:
Du kannst absolut nichts tun,
das Baby nicht sanft hinausatmen.
Du wirst festgeschnallt,
die Beine weit auseinander, man braucht Platz.
Es ist hell, das Neonlicht blendet dich.
Du wirst rasiert, desinfiziert,
du fühlst dich nackt, wie noch nie in deinem Leben.
Du frierst. Du hast Angst.
Den Zettel mit allen Risiken und Nebenwirkungen hast du unterschrieben
Um dich herum schwirrt das OP -Team, für sie Routine.
Kanülen werden in deine Venen geschoben,
Elektroden angeschlossen.
Die Anästhesie wirkt langsam,
Dann wird ein OP-Tuch aufgehängt, damit du nichts sehen kannst.
Nun nimmt der Arzt sein Skalpell
und führt es oberhalb deines Schambeins über den Bauchi.
Vielleicht wird dir schlecht, vielleicht musst du dich übergeben,
den Kopf zur Seite gedreht, an die Wange die Nierenschale gepresst.
Es fühlt sich an als ob ein Reißverschluss geöffnet wird,
es folgt ein Ziehen, ein leises aber deutlich spürbares Rucken,
dann gleitet es aus dir heraus
und dein Bauchi sinkt in sich zusammen.
Wenn Du da noch nicht völlig weggetreten bist,
könntest du noch nach der Plazenta fragen,
wenigstens einen Blick darauf werfen.
Schon weggeworfen wurde mir gesagt.
Das, was mein Kind zehn Monate lang am Leben erhielt,
einfach entsorgt. Danke.
Du wachst im Aufwachraum auf,
irgendwann bringt man dir dein Kind,
du bist womöglich noch viel zu benebelt,
es allein halten, es anlegen zu können.
Fremde Hände versorgen es, fürs Erste.
Nicht deine.
Ich bin sehr dankbar, dass mir geholfen wurde, als nichts mehr ging. Ich möchte nur, dass man nachdenkt, bevor man sich FREIWILLIG für einen Kaiserschnitt entscheidet.