Es gibt eine Sache, die mir ziemlich sauer aufstößt. Ist dir
auch schon aufgefallen, dass wenn du ein
Schreiben vom Amt bekommst, du immer
zu als Schuldner bezeichnet wirst und das
bevor du irgend eine Leistung empfangen hast, für die dann Gebühren zu
entrichten wären. Wenn du hingegen an irgendwelche Ämter zu schreiben fast, dann
bemüht man sich um einen freundlichen, sachlichen Umgangston. Selbst wenn man eine
Situation steckt, die noch nicht einmal selbst verschuldet sein muss, und ein
Gang zum Abend fällig ist, bekommt so mancher schon bald Magenschmerzen. Dabei
fängt am Anfang alles ganz harmlos an. Ich erinnere mich gut an meinen ersten
Besuch auf dem damaligen Arbeitsamt. Ich war dort zum Thema Berufsberatung
eingeladen und vorstellig geworden, die Dame dort hat ganze Arbeit geleistet und
sich wirklich Mühe gegeben. Später jedoch als durch gewisse Lebensumstände
(Umzug der Liebe wegen) ein Besuch auf dem Amt fällig war, bekam auch ich einen
Schock. Wie da teilweise mit den Menschen umgesprungen wird: es nicht zu
fassen. Vor allem als Mutter habe ich mich dort missverstanden und geradezu
bedroht gefühlt. Die Vorschläge die von der wirklich sehr junge Mitarbeiterin
des Amtes kamen, waren völlig hirnrissig, in der Realität auch keineswegs
umzusetzen, mit den Gegebenheiten vor Ort sowieso nicht. Und so wie es mir
ging, so geht es vielen Menschen immer noch, und das kann es wirklich nicht
sein. Wie wäre es dann wenn man den Steuer zahlenden Bürger mit etwas
freundlicheren Brief in bedenken würde, immerhin bemühen sich die meisten von
uns ihren Pflichten nachzukommen, arbeiten zu gehen, erziehen Kinder, bewegen sich
im Rahmen gewisser Regeln, kurzum eben alles zu tun um möglichst wenig
anzuecken. Das war doch mal was. Auf jeden Fall darf man nicht zögern, wenigstens dem
Sachbearbeiter sagen, dass man sich mit einer Art der Kommunikation einfach unwohl fühlt.
Manchmal geschieht ein kleines Wunder und wenn nicht da bleibt immer noch der
Weg zur Teamführung. Nur Mut, sind auch
nur Menschen, die dahinter ihren Schreibtischen sitzen. Vielleicht hat unser
gegenüber ja gerade Kopfschmerzen, wenn erst einmal weißes ja nicht, und
vielleicht ist er oder sie für einen kurzen Hinweis dankbar.
(Bild: Skulptur Amtsschimmel von B. Spreng am Heilbronner Rathaus)