Ein Thema, dass mich diese Tage wieder mal bewegte: was darf
in die Schultüte? Was soll rein? Angesichts der riesigen Auswahl von Süßkram
braucht man sich ja nicht allzu viel Gedanken zu machen, einfach solange Zeug
einfüllen, bis das ganze Ding voll ist und man es kaum mehr tragen kann. Ein
Packgenie wie eine Oma schafft vor sich hin lächelnd, im Gedanken an den Enkel,
eine Standartschultüte von 85cm Länge, rund, ohne Ecken sage uns schreibe 4 kg
Zuckerkram einzufüllen. Fairerweise muss man sagen: mit Müll - äh Verpackung.
Die Palette reicht von klebrigen Bonbons, über "Kinder"-Schokolade,
"sinnvolle" Ü-Eier, wo dann neben einer Ladung Müll, welcher
überbleibt, auch noch ein Etwas enthalten ist, dass erst bejubelt und
eifersüchtig behütet, schließlich aber nächtlicherweise sich böse in den elterlichen
Fuß bohren kann, wenn man das Kind, dem der Magen überquillt, mal eben schnell
zur Toilette bringen muss. Es ist geschafft, das Übel beseitigt, der
malträtierte Verdauungstrakt unserer Zwerge erholt sich über Nacht. Und da
lautet auch schon früh die nächste Frage: Darf ich was Süßes? Klar doch, was
darfs denn sein, einen Lutscher vielleicht, das ist lustig, wie es ach so
lustig prickelt im Mündchen. Meine Nerven. Auch wir haben unseren Zwergen ein
bisschen Süßes geschenkt, neben Stiften, Radiergummi, niedlichen Heftaufklebern,
dicken Socken, der Winter kommt ja schließlich bald, einigen Anzieh- und
Spielsachen. Unser Haufen hat 768g - mit Verpackung gewogen, alles aus dem
Reformhaus. Aber ernsthaft: Kinder esst lieber mal einen Apfel. Da haben wir
mehr davon.
Und wer einen Zuckertüte backen will, man feiert ja und trinkt
Kaffee, für den habe ich ein Rezept.
Biskuitteig:
4 Eiweiß mit 4 EL kalten Wasser richtig steif schlagen. In
einer zweiten Schüssel4 Eigelb mit 150g Rohrzucker cremig schlagen, 80g
Kartoffelstärke, 80g Dinkelvollkornmehl, 1/2 TL Natron zu einer cremigen Masse
schlagen. Einen Spritzer Limettensaft dazu geben und das Eiweiß vorsichtig
unterheben. Auf einem Backblech bei 200 Grad goldbraun backen.
Nach dem Backen das Biskuit auf ein mit Rohrzucker
bestreutes Geschirrtuch stürzen, halbieren, vorsichtig übereinander legen und
rechts uns links an den Seiten zwei Dreiecke abschneiden. Diese ergeben später
die Schleife.
Alle Teile einzeln hinlegen, ein Teil als Tütenunterteil auf
die Tortenplatte legen, oben zwei der Dreiecke als Schleife drapieren. Darauf
die Füllung der Wahl (bei uns was es Nuss-Karotte) streichen und die anderen
Teile aufbringen. Darauf könnte man etwas Aprikosenmarmelade streichen, dann
hält das nun Folgende und trocknet nicht so schnell ein, reiß womöglich.
Ein großes Stück Marzipan mit 2 El Rohpuderzucker verkneten,
zwei kleine Teile abnehmen, eins mit rosa Lebensmittelfarbe und eins mit grün
einfärben. Den Rest zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen und dann mit Hilfe
des Wellholzes über den Kuchen legen, drapieren. Nun die zwei farbigen Stücke
ausrollen, zuschneiden und aufbringen, ein bisschen Dekor aufbringen. Die
Schleifen mit Ausgelassener weißer Schokolade bestreichen, Streuselchen
drauf. Als Bildchen eignet sich ein
Nostalgiebildchen, gibt es als Bogen mit den unterschiedlichsten Motiven. Das
feuchtet man etwas mit Wasser an und legt es auf den Kuchen. Eine Motivtorte
ist es sicherlich nicht geworden, nur ein nicht zu süßer Kuchen. Natürlich könnte man nun noch Schleifen aus Marzipan oder gleich aus Fondantmasse machen, das ganze Teil mit Süßigkeiten dekorieren, auch könnte man sie so füllen das eine Wölbung entsteht, bewußt habe ich es schlicht gehalten, auch wenn sie keine süße Schönheit ist, lustig war es und hat geschmeckt.