Wintersonnenwende


Um 16.00 geht die Sonne unter und dann bricht die längste Nacht des Jahres an, die dunkelste Zeit, die größte Leere. Die Erde schweigt in ihrer Stärke, alles geht winterlich geruhsam, schwerer, langsamer, die Luft scheint dünner, klarer, zuweilen in der Nase eisig zwickend, Schnee fällt, hüllt alles ein, wie eine Decke. Für unsere Ahnen eine Zeit der inneren Einkehr, der Besinnung, des Innehaltens. Gerade heute in unserer hektischen Zeit ist es unabdingbar, sich Ruhezeiten zu schaffen, Rituale zu haben. 

Warum also nicht zu Yul, dem die Rauchnacht voraus geht? Gehen wir hinaus in den Garten, den Park, auf den Balkon, ins stille Kämmerlein... heben wir den Kopf zum dunklen funkelnden Rund über uns, um tief ein und aus zuatmen, still zu sein, ruhig zu werden, dankbar zu sein, Kraft zu sammeln, ein kleines Yulfeuer anzünden, ein Yulbrot brechen, der Ahnen gedenken, zur Erde sinken, die Augen schließen, in sich gehen, nichts denken, hören, lauschen, wahrnehmen, die Sinne öffnen, spüren, fühlen, erfüllt werden...

In diesem Sinn: Euch allen ein schönes Yul!