Trichloramin

Attribution: Bundesarchiv, Bild 183-20403-0001 
/ Siegert / CC-BY-SA
Endlich ist im Sommer da, die steigende Temperaturen lockten viele Badelustige in die Freibäder. Nicht jeder hat einen Natursee vor der Haustür, die Alternative ist ein öffentliches Bad und dieses wird gemäß Infektionsschutzgesetz Paragraph 37 mit Chlor versetzt. Damit wird der Ausbreitung von für den Menschen schädlichen Keimen entgegengewirkt. Das Wasser wird desinfiziert, die darin befindlichen Mikroorganismen werden ab getötet oder inaktiviert. Dazu kommen drei verschiedene Chemikalien in Frage: Chlorgas, Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorid. Neben der Desinfektion des Wassers, wird Selbiges von Haaren, Hautschuppen, Spucke und was sonst noch so im Wasser landet, gereinigte in dem diese Stoffe abgebaut werden.  In Badewasser befinden sich durch chemisches Reaktionen mehrere verschiedene Chemikalien u.a. gebundenes Chlor z.B. Trichloramin. Dieser Stoff nun kann bei empfindlichen Menschen Augen, Nase, Rachen und die Bronchien reizen. Es ist dieser typische Geruch nach Schwimmbad den wir alle kennen. Trichloramin es ein flüchtiges Gas, es steht im Verdacht, Asthma auszulösen. Das Bundesamt für Umwelt selbst bestätigt das Trichloramin bis in die unteren Atemwege eindringen, dort das Lungenepithel schädigen und es damit durchlässiger machen kann. Bestimmt hast du es selbst schon einmal bemerkt: Wenn du aus dem Wasser steigst, dann jucken die Augen, der Blick ist seltsam verschleiert, man sieht irgendwie komisch. Den Chlorgestank bekommt man erst mit einer gehörigen Portion Duschgel wieder herunter, das selbstverständlich ordentlich zu duften hat.
Messwerte habe ich hier noch in keinem Bad gefunden; sie hingen nicht aus, dass man sie hätte sehen können. Wenn ich mir überlege, dass wir mit Zusatzstoffen in allen möglichen Lebensbereichen geradezu bombardiert werden, dass es für diese Stoffe eine Höchstdosis gibt, aber man die Summe aller Stoffe denen man pro Tag ausgesetzt ist gar nicht wissen kann, dann kann man doch wirklich sagen, dass man schleichend vergiftet wird. Deswegen wie immer: die Augen auf und einen sauberen Natursee gesucht, lieber einmal weniger baden gehen, dafür aber gesund und unbelastet. Ach ja und übrigens einen kleinen Picknickkorb mitzunehmen wäre nicht die schlechteste Idee. Dieser darf dann ruhig gefüllt sein mit gesunden Obst und Gemüse, leichten Speisen und natürlich eine ordentlichen Ladung Getränke. Die typische Schwimmbadfutterkarte schaut doch so aus: zuerst einmal fertiges Eis aus der Tüte, Frikadellen, Currywurst und die greislichen Pommes mit ordentlich Majo und Ketchup usw. Natürlich auch jede Menge süße Getränke. Mit gesunder „Körperertüchtigung“ (grins) hat das mit Sicherheit nichts mehr zu tun. Auf jeden Fall dürfte der auffällige Chlorgeruch ein deutlicher Indikator für die Emission von Trichloramingas sein, in einem Bad wo es auffällig nach diesem duftet muss man ja nicht unbedingt schwimmen gehen. Vielleicht gibt es auch in deiner Nähe eine lauschige Alternative, die meisten deutschen Gewässer werden ohnehin auf Badetauglichkeit getestet. 

(Qulle: Bundesumweltamt)