In allen Kulturen quer durch die Jahrhunderte sind
Räucherungen mit den verschiedensten auch das Bewusstsein erweiternden Pflanzen
traditionell überliefert. Einst von der Kirche verteufelt fand das Räucherwerk doch
seinen festen Platz im Ritus. Alle Wohlgerüche Arabiens erfüllen zu bestimmten
Zeiten die alterwürdigen Gemäuer so manchen Gotteshauses. Und nicht nur
Arabien hat seine Pflanzen, auch in unseren Gefilden
wachsen Pflänzlein, die sich zum Räuchern eignen. Warum Du nun räuchern
möchtest, ist deine Sache. In den alten Zeiten gedachte man so Kontakt zu
seinen Gottheiten aufzunehmen, Rat zu erhalten, zu sehen, was sonst verborgen
ist. Aber auch Bitten wurden mit dem Rauch transportiert, etwa dass das
ersehnte Kindlein bald unterm Herzen wachse, der Liebste behütet würde, die
Angebetete seine Liebe erwidert, gute Absichten und Wünsche, für die Mitmensch,
sich selbst. Alles was wichtig ist, Ereignisse wir Geburt, Initiation, Heirat,
Krankheit, Tot, wurden mit Beräucherungen begleitet. Jetzt mit dem Fortschreiten
der Vegetation könntest Du Dir Gedanken machen, ob Du vielleicht einheimische
Pflanzen sammeln und trocknen möchtest. Einige findest Du bestimmt im Wald, im Garten, auf der Heide.
Mit diesen Pflanzen können erste Erfahrungen gesammelt werden. Ich habe einige Wenige ausgesucht, die alle Schutz, Heil und
Reinigung bringen. Gemeinhin stopfen wir vom Europ. Beifuss in die
Weihnachtsgans, denn er macht fette Speisen leichter verdaulich. Diese Pflanze
begleitet die Menschen seit langer Zeit, er wird traditionell zur
Schutzräucherung zur Sommer- und Wintersonnenwende eingesetzt. Dabei ist seine
entspannende Wirkung auf die Nerven legendär (frechgrins), er bringt Ruhe und Entscheidungskraft,
er hilft uns, uns selbst zu helfen, schützt unser Heim. Genauso schützend ist
der Rauch aus Fichtenharz, er wirkt erdend, stärkend, ordnend. Eine weitere
Pflanze ist der Holunder, dessen Blüten trocken verräuchert schützend und
unterstützend wirken. Eine Sonnenpflanze, ein Lichtbringer in dunklen Stunden sind
die Blüten des Johanniskraut, zu diesen gesellt sich das Mädesüß. Seine Blüten
fördern Erkenntnis, Ruhe und Gelassenheit, es erdet, bringt Kraft,
Entscheidungen zu treffen.
Du brauchst:
Ein Gefäß
Sand
Pflanzenmaterial
Räucherkohle
Kerze und Feuer zum
Anzünden
Eine olle Zange um die Kohle zu halten
Zum Räuchern selbst werden die Pflanzen zerkleinert, in
einem Mörser zu Pulver zerrieben. Fülle das Gefäß mit Sand.Zünde die Kerze an und mit der Kerzenflamme die Räucherkohle. Nun
lege die Kohle auf den Sand, warte bis sie gut durchgeglüht ist, wie beim
Grillen mit Holzkohle. Es soll eine weiße Ascheschicht zu sehen sein. Nun gib
von Deinen Kräutern ein wenig auf die Kohle, nicht zuviel, damit die Glut noch
Luft bekommt. Das war es schon, gleich düftelt es. Wenn Du im Haus räucherst, vergiss nicht zu Lüften und ggf. Rauchmelder aus- und anschließend wieder einzuschalten.