Keine Bettlaken in den Zwischennächten


Jahreswechsel, die letzte Gelegenheit, Geister, Dämonen und all das Schlechte des endenden Jahres auszutreiben. Diese Nacht, in der das alte Jahr "stirbt" und das neue Jahr "geboren wird", stellt gleichzeitig die Mitte der Rauhnächte - die dunkelste Zeit dar.  Die "Wilde Jagd" zieht noch immer umher, angeführt von Odin auf seinem Ross Sleipnir reitend, zusammen mit die Perchta bzw. Frau Holle, die dem "wilden Heer" voraus  ist, welches all die Unglückseligen mit sich führt, die vor der Zeit gehen mussten. Deswegen soll man nun keine Laken aufhängen, damit man nicht verwechselt und ebenfalls mitgenommen wird. Die Welt der Toten ist offen, die Dämonen können heraus zu uns, um sie zu vertreiben veranstaltet man einen Höllenlärm, Feuer und Radau :-). 


Was früher die Feuerräder unserer Ahnen waren, die man auch heute noch in den Alpen sehen kann, das sind uns heute Raketen und Silvesterböller. In frühen Zeiten wurde die Liebste in der Nacht auch "angeböllert", welche sich mit Bewirtung revanchierte. Das Gericht zwischen Weihnachten und Neujahr ist der Karpfen, eine seiner Schuppen im Geldbeutel aufbewahrt soll im neuen Jahr Geldsegen bringen. Ganz beliebt ist das Bleigießen in der Silvesternacht, um die Zukunft voraus zusagen, oder man kann die Tiere im Stall belauschen, die sich in menschlicher Sprache über die Zukunft unterhalten, allerdings könnte es sein, dass man dann kurz darauf den Löffel abgibt - dann halte man es doch vielleicht wie im Erzgebirge: da gibts das Bibelstechen: Ein Holzspan wir in die Bibel geschoben, aufgeschlagen und auf der betreffenden Seite wird nun versucht, einen Hinweis für das Kommende zu finden, ja so muss das Buch der Bücher auch für Aberglauben herhalten - ist doch nett! Wie auch immer man in der Silversternacht orakelt - auslegen muss man es sowieso selbst. Um seiner selbst und der Umwelt willen kann man auch mit Wachs orakeln. Das ist gesünder. Hier gibts noch eine ausführliche Deutung in PDF-Form als Download