Omas Hausmittelchen: Heilliköre / Tinkturen
Unter Omas Hausmittelchen finden sich viele und breit gefächert
sind die Anwendungsgebiete. Einige – die Interessantesten und auch selbst
probierten - möchte ich an dieser Stellen nennen, grad jene, die die Zipperlein
im Alltag erträglicher machen. Natürlich stellt dies keine medizinischen
Beratung dar und die Anwendung kann nur auf eigens Risiko erfolgen. Immer denke
man daran, dass man den Arzt zu befragen, als wahllos an sich oder
anderen herum zu doktern.
Tinkturen sind alkoholische Auszüge aus Heilpflanzen,
die man selbst herstellen kann. Aufgrund des Alkoholgehaltes sind sie bei
innerlicher Einnahme nur für Erwachsene gedacht. Es gelten die allgemeinen
Verzehrregeln für alkoholische Zubereitungen. Bei kleinen Wehwehchen wie Hautirritationen, Mückenstiche, leichten
Magenverstimmungen, wenn man sich gestoßen hat, kann man Tinkturen, Ölmatzerate
und Geister mit natürlichen Bestandteilen aus dem Garten, von Wald und Flur und
aus der Küche anwenden, man weiß dann was drin bzw. viel wichtiger – was nicht
drin ist. Bevor man anfängt, ist ein gewisses Grundwissen von Nöten,
dass man sich aneignen sollte. Dieses findet man, wie schon erwähnt in
einschlägigen Büchern.
Bärlauchtinktur
- Bärlauchblätter klein schneiden, ein Schraubglas zur Hälfte füllen und mit Doppelkorn aufgießen, sodass alles bedeckt ist. Nun an einem warmen Ort zugeschraubt für 2 bis 4 Wochen ziehen lassen, filtrieren, in eine dunkle Flasche füllen und beschriften.
Dosierung: ein bis drei mal täglich 15 Tropfen, die mit Wasser verdünnt werden können.
Anwendung bei Appetitlosigkeit, Asthma, Bronchitis, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Blähungen, Verdauungsstörungen, Durchfall, Würmer, Galle treibend, Bluthochdruck,
Arteriosklerose, Cholesterinspiegel senkend, Stoffwechsel anregend, Rheuma.
Arnikatinktur -Melissen Tinktur
¼ frischen Arnikablüten und
¼ Melissenblättern füllen und mit
Weingeist für äußerlichen Anwendungen aufgießen. 14 Tage auf der Fensterbank ziehen lassen, filtrieren, in eine dunkle Flasche füllen und beschriften.
Anwendungsgebiete: Zum Einreiben bei Ischias, Bluterguss, Verstauchungen, Prelllungen, Zerrungen. Herzbeschwerden (Mit der Tinktur durchfeuchtetes Tuch auf das Herz gelegt schafft Abhilfe)
Johanniskraut – Tinktur
- 50 g frische Blüten vom echten Johanniskraut in einem Schraubglas mit
- 250 ml Wodka ansetzen und für 14 Tage ziehen lassen, dann abseihen.
Anwendungsgebiete: Nervosität, Schlaflosigkeit und
Angstzustände, daraus resultierende Kopfschmerzen und Migräne. Als Ölmatzerat
bei Neuralgien und Hexenschuss.
Farngeist
Die eingerollten Blattspitzen im Frühjahr sammeln und 50 g
davon in einem Schraubglas mit Wodka ansetzen. 3 Wochen auf der sonnigen
Fensterbank machen aus dem Wodka eine ordentliche Tinktur.
Dosierung: mehrmals tgl. Einreiben
Anwendungsgebiete: rheumatische Muskel und Gliederschmerzen,
bei Kopfschmerzen die Stirn einreiben.
Melissengeist
Was die Klosterschwester kann, dass können wir zu Hause
auch:
- 30g Melissenblätter mit
- 300ml Wodka und
- 100g Kandiszucker in ein Glas füllen und nach 2 Wochen Zugzeit filtrieren und beschriften.
Brennnesselwein
Ein großes sauberes Gurkenglasfass
- ¾ voll mit frischen Brennsesselblättern füllen, mit
- Apfelwein oder Weißwein aufgießen
- 100 g Kandiszucker versüßen den Geschmack. Nach 2 Wochen Standzeit und gelegentlichem Schütteln seihen und filtrieren.
Anwendung: bei Rheuma und zur Stärkung im Frühjahr.
Lavendelwein
Enzian & Kalmus
- 1 Esslöffel geschnittene getrocknete Kalmuswurzel mit 300 ml Enzianschnaps aufgießen, 14 tage ziehen lassen, filtrieren und abfüllen. Dosierung: 1 Gläschen bei Magenbeschwerden