Lügenpresse - Peter Denk - Buchbesprechung

Wenn man wachen Auges durch die digitalen und papiernen Pressewelten streift, stößt man früher oder später auf Ungereimtheiten, die umso auffälliger werden, je mehr man liest und aufpasst. Beginnt man dann zu hinterfragen, warum das so ist, biete das Buch eine fundierte, gut recherchierte Hilfestellung. Der vorliegende Titel „Lügenpresse“, der auch gleich mal erklärt woher dieses Wort wirklich kommt und in welchen Zusammenhängen es das erste Mal auftauchte, vermittelt gerade Neueinsteigern sachlich und fundiert, wie der Informationsfluss im 21. Jahrhundert funktioniert. Welche Verstrickungen und Verwicklungen die Welt so formen wie sie ist, wie im Hintergrund Fäden gezogen, Geschichte neu gewoben, (Grund)Bedürfnisse ganzer Völker den Interessen anderer Nationen – genauer gesagt deren „Eliten“ geopfert werden. 

Nach der Lektüre ist man definitiv um einen Sack Erkenntnisse reicher. Dieser ist nicht schwer erkämpft, denn das Buch ist trotz des trockenen Themas gut zu lesen, strotzt vor Beispielen, anhand derer erklärt wird, wie das System funktioniert. Dennoch war ich überrascht von den Ausmaßen der Manipulationen und Agitation. Entsetzt bin ich darüber, mit welcher Geringschätzung dem eigenen Volke entgegengetreten wird, das ist durchaus kein ausschließlich deutsches Phänomen. Schon immer haben die Herrschenden Mittel und Wege gefunden, die Massen zu lenken und zu leiten. Die Methode passt sich den Möglichkeiten der Technik an. 
Die Frage nach dem Warum stellt sich gar nicht mehr, die nach dem Charakter der Entscheidungsträger ebenso wenig, das was getan wird ist so galleböse, so widerlich und gemein, es offenbart sie vollständig. Doch zu allen Zeiten gab es mutige Menschen die vorangingen und unerschrocken die Wahrheit sprachen, von jenen die dies zur Zeit tun und wie sie verunglimpft werden, davon berichtet das Buch. Auch davon wie man unliebsame Zeitgenossen mundtot macht(e), welcher Schachzüge, Täuschungen und Winkelzüge man sich bedient. Auf der Rückseite wird bei entsprechendem Lichteinfall die schattenhafte Figur des Pinocchio sichtbar. Bei allem was an Presseerzeugnissen konsumiert wird, sei der Schatten der Figur Mahnung und Warnung, ja nichts einfach so unbesehen zu glauben, so mancher Redakteur in verantwortungsvoller Position täte gut daran. Dann müsste man auch nicht – wenn es denn genehm ist  - eine Gegendarstellung drucken bzw. auf der Website einen Vermerk anbringen, welche dann bestimmt von den Meisten ob ihrer Größe übersehen werden dürften. Eine Verbesserung – also eine korrekte, unabhängige Berichterstattung – als Gegengewicht zur Politik in der Demokratie wird kaum zu erwarten sein, denn dann müsste man ja wirkliche Empathie für lebendige Menschen entwickeln und hätte letztlich für Mammon nur noch wenig übrig. Einen Fehler hat das Buch allerdings, das Inhaltsverzeichnis gibt die falschen Seitenzahlen an. Es sei verziehen, niemand ist perfekt. 

Autor:Peter Denk, 304 Seiten
Einband:Gebunden
Stichwörter:Demokratie, Lügenpresse, Presse,
 Meinungsdiktatur