Gladiatoren Kochbuch - Buchbesprechung


Ein Hoch auf dieses Buch, es eröffnet uns die Welt der Gladiatoren in einem völlig anderem Lichte, als in den großen Hollywoodstreifen dargestellt. Die Dokumentation "Brot und Spiele: Leben als Gladiator" der Regensburger Universität hatte ich im Fernsehen gesehen und war damals schon sehr begeistert. Das vorliegende Gladiatorenkochbuch von Christian Eckart erklärt eingangs die verschiedenen Gladiatorentypen, ihre Art zu kämpfen und ihre Waffen. Zahlreiche Fotos der Protagonisten während der Dokumentation aufgenommen, stellen das Ganze bildhaft dar. Das Buch beschreibt, wie aus einem geeigneten Kandidaten mittels einem seiner selbst angepassten Training ein vollendeter Kämpfer geformt wurde. Die Ausbildung eines Gladiatoren dauerte lang und war dementsprechend teuer. Daher ist das heute gängige Bild der sich abschlachtenden Kämpfer in den Arenen völlig falsch. Ein Gladiator stellte einen beträchtlichen Wert dar, den man natürlich auch mit angepasster Ernährung zu erhalten suchte. Beim Durchlesen der Lektüre fällt auf, wie viel die Römer über das Essen selbst und seine Wirkung auf den Körper gewusst haben müssen. So lebten die Gladiatoren nach einem genau geregelten Plan, der in sämtliche Lebensbereiche ragte. Übertragen in unsere Zeit liegt mit dem Buch eine Sammlung an vollwertigen Köstlichkeiten vor, die dazu noch überaus gesund sind. Die Grundregeln sind einfach:


+ Koche frisch. 
+ Koche selbst. 
+ Koche regional und saisonal.
+ Verwende natürliche Zutaten, die so wenig wie möglich bearbeitet sind. 
+ Schließlich: iss dich satt und genieße es! 

Sehr interessant sind die Vorschläge für einen Essenplan, der jeweils auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Zum einen ein Vorschlag für Nahrung mit hoher Energiedichte, zum anderen einer mit Niedriger zur Gewichtsreduktion. Natürlich auch noch ein Kombinationsplan mit mittlerer Kalorienzahl, die für jedermann,der sein Gewicht halten möchte, ideal ist. 

Es wurden Zutaten wie Hülsenfrüchte, Hirse, Gerste und Gerstengraupen, Honig, hin und wieder Mandelmilch, Artischocken, Brokkoli, Schafskäse, Bulgur, Gurken, Eier, Kichererbsen, Hartkäse, Champignons, Olivenöl, Oliven, Weißkohl, Wirsing, Kapern, Artischocken, Bohnen, Rote Bete, Essiggurken, Maronen, Steinpilze Datteln, Feigen, Mandeln, Rosinen, Zwiebeln, Knoblauch, Zucchini, Dinkel, rote Linsen, Karotten und Rotwein. Natürlich verschiedene Gewürze, vielerlei Kräuter und Saucen wie Soja- oder Fischsauce. Alle Rezepte kommen mit absolutem Minimalismus aus, ein paar wenige Ingredienzien genügen, um ein vollwertiges Essen zu zaubern. Selbst Anleitungen zum Backen von Brot und Fladen, die zu den Gerichten gereicht wurden / werden können, hat der Autor nicht vergessen. Das Weizenmehl könnte man durchaus mit frisch gemahlenen und gesiebten Weizen- bzw. Dinkelmehl ersetzen. Selten habe ich eine fleischliche Beilage entdecken können: z. B. Brokkoli mit Garnelen in Mandelsauce. 

Alles im allen ist das Buch ein wahres Schatzkästlein an einfachen, leicht zuzubereitenden, raffinierten Rezepten, die zumeist vegetarisch und, wenn man von der Verwendung des in manchen Rezepten angegebenen Honigs absieht, vegan sind. Die rustikalen Abbildungen jedes einzelnen Gerichtes machen Appetit. Vielen Dank für dieses absolut tolle Buch. 


***

Gladiatoren Kochbuch, von Christian Eckert. Erschienen am 29. August 2014
 120 Seiten, deutsch, Neumann-Neudamm Melsungen Verlag, 
ISBN-13: 978-3788816339, Bemaßung: 20,8 x 1,2 x 21,5 cm. Preis 14,95 Euro