Narrenmond & Gerstenwasser


Der vergangene Monat stand bisher ganz im Zeichen von Buchrezensionen und zwei schönen Filmen, kein Wunder, denn mich hat es erwischt, wie man so sagt. Hatte dadurch viel Zeit zum Lesen, wach bleiben muss man ja sowieso, Verpflichtungen... Die Tage kamen und gingen, irgendwie war alles schwammig, kaum fassbar. Fasnacht war im Handumdrehen herum, wieder einmal, nicht zum ersten Mal wollten wir alle zum Weiberfasching gehen, aber Pustekuchen. Die Faschingszeit war schnell herum, dass Narrentum geht weiter, im Großem wie im Kleinen. Es war auch mal wieder Vollmond, der Zweite nach Yul. Konntest du eigentlich in dieser Nacht schlafen? Ich nicht, dabei bilde ich mir immer ein, mich stört das nicht, ob nun der Mond zum Fenster reingrinst oder nicht. Ich glaube, dass liegt eindeutig an dem Nochmehr an Licht. Je dunkler es ist, umso besser schlafen wir ja sowieso, dazu braucht es keine Wissenschaft um das zu wissen. Gehen die Laternen aus, ist das das Zeichen fürs zu Bett gehen. Hier schaltet man sie ja noch aus, hier wird auch die Kirche angeleuchtet, nicht immer aber immerhin, warum weiß ich auch nicht, vielleicht gehe ich ja mal fragen. Manchmal ist auch der Skihang hell erleuchtet für nächtliches Vergnügen, oder der Fußballplatz, da kommt noch das Trommeln hinzu, auch da kann ich schlecht schlafen, nicht nur ich, meine Nachbarn auch. Skifahren und auch Fußball sind dann bald vorbei, langsam kehr Ruhe ein. Nur der Mondnacht nicht, groß und rund stand er da am Himmel, hell, keine Wolke in Sicht. Die Schlafforschung hat zwar angeblich bewiesen, dass der Mond so gar keinen Einfluss auf den Schlaf hat, aber ehrlich, ich glaub das nicht. Selbst Menschen, die nicht wussten, dass Vollmond war, schliefen schlechter. Es ist ja auch nicht jedes mal gleich intensiv, dieses Nicht-Einschlafen-Können. Beim nächsten Vollmond geh ich Räuchern, dann stimme ich mich bewusst auf Vollmond ein, wollen doch mal sehen, was passiert. Der Mond im Februar heißt übrigens auch Taumond. Der Februar war der letzte Monat des Jahres nach dem römischen Kalender. Das Wort Februar leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet soviel wie reinigen, etwas sühnen. Auch das Wort Narrenmond erzählt alte Geschichten von Fruchtbarkeitsfesten im Frühling, die den Vorfrühling begrüßten und die Wintergeister vertrieben. Daran erinnern heute noch die vielen Faschingsumzüge, die sich regional sehr unterscheiden, die Botschaft ist seit alters her die gleiche. Hier im Gäu sind es mal wieder die Hexen und die Guggenmusik, die da ihr (Un)Wesen treiben, neben Schallmaeienzügen, Tanzgruppen, Fanfarenzügen uvm. Ich finde es immer wieder schön, ich hoffe, es bleibt noch lange so. In diesem Sinne, liebe Schwestern und Brüder: hoffen wir auf ein schönes Frühjahr, reichlich Sonne, wir können es bitter brauchen, war so dunkel dieses Jahr, Winter eben.


Hier habe ich ein paar von Omas Tricks, wenn es einen doch erwischt hat. 
  • Fiebersenkend sind Erdbeeren, dass hat tatsächlich geholfen, Wenn man also Appetit hat, zufällig welche eingeweckt sind, dann jemanden in den Keller schicken und die Erdbeeren holen. 

  • Für die Bronchitis (nur für Erwachsenen wegen Alkohol): 1/2 Handvoll Anissamen zerstoßen und mit 200 ml Wodka ansetzen. Für eine Woche stehen lassen, filtrieren. Davon 1 TL in eine Tasse heißen Kräutertee geben und mehrmals täglich trinken.

  • Knoblauchtinktur für alle Fälle: 3 Knoblauchzwiebeln mit schälen, hacken, mit Wodka übergießen und 3 Wochen ausziehen lassen. Seihen, filtrieren. Davon bei Bedarf mehrmals 5 -10 Tropfen.

  • Gerstenwasser: Wenn man ein Stärkungsmittel braucht, das besonders für Kinder taugt, dann gibt man 60 g Gerste in einen Durchschlag, wäscht sie. Dann die Gerste in einen Topf geben, mit 500 ml Wasser kurz aufkochen. Wasser weggießen. 2 Liter zu der Gerste geben, einige Zitronenscheiben zufügen, das Ganze kochen lassen, dabei bis auf einen Liter einreduzieren. Seihen, nach dem Abkühlen - also unter 40 Grad - noch 50 g Honig auflösen.
Bleibt alle gesund und munter und Landeruns Hütte gewogen.