Buchbesprechung: Trockenfleisch

In einigen Dokumentarfilmen sieht man es, in Büchern liest man davon, wie die Menschen unter den widrigsten Bedingungen nicht nur überleben sondern leben. Da erfährt man etwas über die Möglichkeiten der Vorratshaltung mit einfachsten Mitteln. Immer ist die Rede von Speck, der im Rauch hängt, oder das die Indianerfrau die Gäste unter anderem auch mit Zubereitungen aus getrockneten Fleisch bewirtet, lange bevor Cowboys und Glücksritter es ihnen gleich taten. Oder das die Völker Skandinaviens noch heute Fisch und Fleisch so wie ihre Vorfahren im Wind trocknen. Der Mangel an Nahrung ist nicht auszugleichen, so ersannen die Menschen bestimmte Techniken zur Haltbarmachung. Eine davon ist das Trocknen. Alles ist uns heute geläufig, wir konsumieren Trockenobst, Kräuter, Pilze und Gemüse frisch und getrocknet. Nur Fleisch nicht. Warum eigentlich nicht? Bis vor kurzem wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen denn wir kochen ein. Dabei ist es so simpel, wie genial. Wie es funktioniert wird anschaulich beschrieben. Ich hatte immer gedacht, das Fleisch muss doch komisch riechen, das tut es aber nicht, das Geheimnis ruht in der Marinade. Durch das Buch von Claudia Diewald bin ich doch neugierig und "mutig" geworden. Was das Buch so interessant macht ist außerdem die Vielfalt an Rezepten, was nützt schon die beste Zutat, wenn man damit nichts anzufangen weiß. Das Elysium wird im Diesseits erreicht man, wenn man die Jahreszeiten überwinden und das ganze Jahr hindurch ernten kann, so heißt es. Mit Trockenfleisch ist man dem Elysium ein Stück näher, wenn man Fleisch mag, das heute langsam zur Delikatesse wird. 

Gebundene Ausgabe: 120 Seiten
Verlag: Neumann-Neudamm AG; Auflage: 1. (1. Dezember 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3788814625