Stollenrezept

Eiskalt erwischt es mich dieses Jahr, es ist schon wieder so weit: die Schwiegermutter hat Geburtstag - das heißt die Backsaison für Weihnachten ist hiermit eröffnet. Dieses Jahr wird er gemacht, Omas Prachtstück, man muss ja zeitig genug anfangen. Hier wär mal das Rezept, Opa war schließlich "Teigwamser" äh Bäcker :-). Nun frisch, fromm, fröhlich, frei - Prost - hab ich heut gute Laune:-))):  Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebes Schwiegerteil :-))))

Stell folgendes bereit:

  •  1kg Dinkelmehl
  • 750g Rosinen
  • 200g gehackte Mandeln
  • 100g Zitronat
  • 50g Orangenat
  • 400 g Butterschmalz - wenns geht selbst gemachtes.
  • 50 g Butter
  • 50g Schweineschmalz - selber auslassen. Wenn du es einmal getan hast, weißt du warum. 
  • 200g Rohrzucker
  • 2 Vanillezucker
  • 5 Tl geriebene Bio-Zitronenschale
  • 1/2 Flasche Bittermandelaroma -besser aus der Apotheke bittere Mandeln, wenn du die bekommst. Meistens wird man ja bevormundet und bekommt keine, das müssten 5,5g sein.
  • 2 Würfel Bäckerhefe
  • 400 ml gescheite frische Milch, nicht das stinkige Tetrapackzeug (Lass das mal stehen, nach ein paar Tagen ist es entweder eine stinkende Brühe, dann wechsle die Sorte oder es ist schöne Molke und "Frischkäse" in der Schüssel. In diesem Fall das Feste in ein Sieb geben und gut abtropfen lassen, verwenden wie Quark, die Molke trinken oder ins Badewasser schütten)
  • 3 Prisen Salz
So gehts: 
Kaffeeklatsch
  1. alles über Nacht auf Zimmertemperatur bringen und die Rosinen in Rum einweichen 
  2. Hefestück bereiten, 20 min ruhen lassen
  3. Teig aus den Zutaten herstellen, schöne kneten, das gibt Mukkis
  4. abgedeckt eine Stunde gehen lassen
  5. Rosinen abgießen und unterkneten
  6. Teig in zwei Teile teilen und Laibe formen
  7. noch mal 10 min gehen lassen
  8. Backofen vorheizen auf 165 Grad, mittlere Schiene
  9. Backzeit 60 min
  10. abkühlen lassen und bis Weihnachten ruhen lassen. 
  11. Vor dem Servieren mit brauner (augelassener & gebräunter Butter) bestreichen und Puderzucker, den man mit ein bisschen Vanille vermischt bestreichen. 


Stollenstorry aus der Wikipedia: 


Der handwerkliche Christstollen ist das Weihnachtsgebäck mit der wohl längsten Tradition in Deutschland. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1329 in Naumburg (Saale), als Geschenk für den Bischof Heinrich. In den Fastenzeiten der Kirche verzichtete man seinerzeit auf Butter, Milch und Eier. Stollenteige konnten daher nur aus Wasser, Hafer und Rüböl hergestellt werden. Der entsprechend tranige Geschmack sorgte beim Adel zunehmend für Unmut und so wandten sich Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht im Jahr 1430 an Papst Nikolaus V. mit der Bitte, das Butterverbot für den Stollen aufzuheben. Der Papst lehnte dies ab. Erst Papst Innozenz VIII. schickte 1491 ein als „Butterbrief“ bekanntes Schreiben, das Butter statt Öl erlaubte. Der „Butterbrief“ war an die Bedingung geknüpft, Buße zu zahlen, die unter anderem zum Bau des Freiberger Doms verwendet wurde. Der Butterbrief galt nur für das Herrscherhaus und dessen Lieferanten, wurde wohl aber bald großzügig ausgelegt. Man kann also mit Recht sagen, dass ein Papst am heutigen Stollenrezept mitgewirkt hat. 

Der Überlieferung zufolge war kam der Hofbäcker Heinrich Drasdo in Torgau (Sachsen) auf den Gedanken, den adventlichen Fastenstollen zum Weihnachtsfest mit reichhaltigeren Zutaten, wie zum Beispiel Früchten, zu ergänzen, so wurde daraus das reichhaltige Festgebäck, das wir heute kennen.

Original Dresdner Stollen


Der „Dresdner Stollen“ war seinerzeit in ganz Sachsen und darüber hinaus berühmt. In Dresden werden Christstollen erst 150 Jahre nach Naumburg erwähnt. „Anno 1474“ erscheint der Begriff „Christbrod“ auf einer Rechnung an den Dresdner Hof. Die in Dresden ortsübliche Bezeichnung für den Stollen war damals „Striezel“. Der Dresdner Striezelmarkt, ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands, verdankt diesem traditionsreichen Gebäck seinen Namen. Seit 1500 wurden in Dresden „Christbrod uff Weihnachten“ verkauft. Ab 1560 übergaben die Sächsischen Bäcker ihrem kurfürstlichem Landesherrn alljährlich zum heiligen Fest zwei Weihnachtsstollen von 1,50 Meter Länge und 36 Pfund Gewicht. Acht Meister und acht Gesellen trugen sie zum Schloss. Im Jahre 1730 ließ August der Starke einen Riesenstollen von 1,8 Tonnen backen, der in 24.000 Portionen aufgeteilt wurde. An dieses Ereignis knüpft das jährlich am Sonnabend vor dem 2. Advent in Dresden stattfindende Stollenfest auf dem Striezelmarkt an. Belegt ist, dass die Bäcker aus den Städten Siebenlehn und Meißen seinerzeit sehr bekannt für ihre Stollen waren. Siebenlehner Bäcker brachten „fuderweise“ Stollen nach Dresden, sehr zum Unmut der dortigen Bäckerzunft. Erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 konnten sich die Dresdner Bäcker das Privileg erkämpfen, nur noch eigene Stollen auf dem Striezelmarkt zu verkaufen. 

Nachdem der Name „Dresdner Stollen“ von allen Bäckern frei verwendet werden konnte und dies auch üblich war, wurde der Stollen Bestandteil der Einigungsgespräche zwischen der Bundesrepublik und der DDR. In der Folge wurde „Dresdner Stollen“ nach der Wiedervereinigung Deutschlands als geographische Herkunftsangabe und danach auch als eingetragene Marke geschützt. Die Bezeichnung „Dresdner Stollen“ darf seit 1997 nur für im Raum Dresden gebackene Stollen verwendet werden. Über die Bezeichnung „Original“ Dresdner Stollen wacht der „Schutzverband Dresdner Stollen e.V.“, der die Interessen von 134 Bäckern und Konditoren im Dresdner Raum vertritt. Doch auch in anderen Regionen Deutschlands werden Stollen unter den verschiedensten Namen hergestellt. So zum Beispiel in Bremen („Bremer Klaben“), in Westfalen („Westfalenbäckerstollen“, „Münsterländer Stollen“), im Sauerland (Marke „Stollenspezialist“), im Kölner Raum („Kölner Stollen“) und in der Eifel (Marke „Stollenbäcker“), in Erfurt („Schittchen“), im Erzgebirge(„Erzgebirgischer Stollen“) und in München („Münchner Kindl Stollen“). Der größte industrielle Stollenhersteller (Kuchenmeister) hat sein Werk in Soest (Westfalen).