Brotsuppe

Es war ja wieder mal Welthungertag, dabei hungert die Welt jeden Tag. Nach Nahrung, nach Liebe, nach Frieden, nach sauberer Umwelt, nach einem Bett, wo man ungestört schlafen kann, nach Wärme. Das es so einen Tag gibt ist ungeheuerlich. Fast täglich laufen Fernsehsendungen über die Verschwendung von Lebensmitteln, zwischendrin Werbespots von den neusten "Errungenschaften" der modernen Nahrungsmittelherstellung, Kreation "Fix-Produkte", dann wieder sehen wir traurig schauende dunkelhäutige Kinder, ausgemergelt, halb verhungert, dem Tode nahe, unten läuft die Spendenhotline zur Beruhigung des Gewissens. Dabei wird soviel weggeworfen, auch das ist bekannt, ändert sich deswegen was? Da wird "altes Brot" vom Bäcker selber zu Brennmaterial gemacht Altes Brot als Brennstoff, da werden Lebensmittel auf den Müll geworfen, neben dran sitzt ein Obdachloser und hungert. 
Da geht man abends noch mal eben schnell kurz vor Ladenschluss, weil man eine Kleinigkeit vergessen hat, da sortiert die Angestellte die abgepackten Brote aus dem Regal. Auf meine Frage was sie da macht sagt sie: "Wegwerfen, das läuft in ein, zwei Tagen ab, das will keiner mehr". Wenn ich das sehe und was da Tag für Tag in der Biotonne liegt, wenn ich daran denke was man aus "Resten" noch machen kann, wenn man nur will. Dabei kommt ein großer Teil der Nahrung nicht mal bei uns an, weil sie nicht "schön" genug ist. "Rund die Hälfte unserer Lebensmittel - bis zu 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland - landet im Müll. Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden, bevor es überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot." (Zitat: http://www.essensvernichter.de/). Wo sind die Äcker? Ich komme gern mit einem Handwagen und sammle den Rest zusammen, dass hab ich als Kind schon gemacht, warum auch nicht? Ich esse gerne eine krumme Gurke und einen Apfel, den der Ast gekratzt hat, oder einen Kohlkopf der keine Marktgröße hat. Es muss nicht aussehen wie beim Futterdesigner, sondern wie Nahrung. Ich hatte mir überlegt, ob man hier einen Link zu einer Doku setzen soll, aber ich habe es gelassen. Was bringt es schon, sich das rein zuziehen und dann schlecht zu schlafen?  Nichts, gar nichts. Wie immer fängt es zu Hause an, bei einem selber. Jeder Einzelne ist gefragt. Das Erste was wir alle verinnerlichen müssen ist dies: 
  • Jedes Lebensmittel, dass Du zu dir nimmst, sollst Du als das ansehen was es war: ein Lebewesen. Deshalb achte das Geschenk, dass Dir gemacht wurde. 
  • Achte darauf, dass Du hochwertige Lebensmittel in Deinem Speiseplan aufnimmst. Der Leitsatz soll sein: So wenig bearbeitet als möglich. Hüte Dich vor Zucker, weißen Mehlen, Limonaden usw. 
  • Mach Dir einen Wochenplan. In alten Kochbüchern sind Menüs für das ganze Jahr aufgeführt. Die Speisen sind den regionalen Gegebenheiten angepasst und gewiss nicht übertrieben. Kauf regionale, saisonale Produkte. Fass die Sachen ruhig an, rieche auch mal am Obst und Gemüse. Falls es verdächtig riecht - Finger weg. Zu Hause gib eine Priese Natron ins Waschwasser, dann ist es sauber. 
  • Geh niemals hungrig einkaufen, Du kaufst sonst viel zu viel. Lass Dich nicht von Werbung beeindrucken. Geh in Ruhe einkaufen, lass Dich nicht hetzen. 
  • Koche selbst, überlasse das auf keinen Fall der Industrie. Du kannst es selbst viel besser, ohne Dich mit Chemie voll zu stopfen, von der Du gar nicht wissen kannst, was sie langfristig in Deinem Körper anrichtet.  
  • Lass Dir Zeit beim Essen, zelebriere es, genieße die Sinnesfreuden. Kaue gründlich. Trinke ausreichend Wasser. Iss in Gesellschaft. 
  • Das, was über bleibt ist vielleicht nicht viel, aber daraus kann man wieder etwas machen. Verwende diese Reste, wirf nichts weg, was ok ist
Bestes Beispiel: Brot. Hieraus lässt sich z. B. eine leckere Brotsuppe bereiten: 

Originalrezept aus: "Von Liwanzen, Kolatschen und Budweiser Biersuppe" von Jana Hrusova und Libusa Janacekova

200 g trockene Brotrinden in kleine Stücke brechen. In 60g Fett 2 fein gewiegte Zwiebeln und Petersilie (10g) zusammen mit dem Brot anschwitzen. Nun mit 1 1/2 L Wasser aufgießen, mit Paprika und Salz würzen, knapp eine halbe Stunde kochen lassen und passieren. Nochmals aufkochen und ein Ei einquirlen.  

Ei, finde ich nach dem Geschmackstest, muss man nicht rein machen. Die Petersilie streu ich lieber frisch oben drauf und als Fett nehme ich Geeh. Passiert hab ich es auch nicht sondern mit dem Zauberstab kurz durchgerührt. Wurde schön sämig. Fazit: Lecker, gibts ab jetzt öfter. Punkt.