Gutes Frühstück mit Cisa´s Korn


Nun haben wir die Jahreswende geschafft und damit ist die Zeit der Völlerei vorbei :-) Ich habe die Zähne wie ein Wolf in die Weizensemmeln gehauen, Kaffee viel zu viel "genossen", mich auf der Couch mit Keksen (wenigstens halbwegs vollwertige) breit gedrückt, keinen Sport getrieben, wenn man den Gang zur Mülltonne - immerhin wohne ich im Dachgeschoß, oder das ungeduldige Stampfen von einem Bein auf das Andere in der Schlange beim örtlichen Discounter mal außen vorlässt. Wenigstens konnte man dort mehrere Muskelpartien gleichzeitig trainieren, man kennt ja "Hitsch und Hatsch", ebenso sein räumliches Empfinden, wenn man um die im Wege platzierten Pappständer mit Fertiglebkuchen zirkuliert und das bitte mit vollem Wagen, dessen angerostete Räder störrisch in die entgegengesetzte Richtung steuern. Und jetzt? Ja - jetzt wird man sich seiner Sünden bewußt dank kneifender Jeans, die nach 1- 2 Stunden Tragen sanft nachgebend Platz macht für 1cm mehr. Aber da muss man erst einmal reinkommen - 1cm, dass gibt es echt nicht, wie dick 1cm ist. Na, dann wollen wir uns doch mal wieder gesund ernähren - das Müsli ist alle, mit eingebacken in Müslicraker. Zeit für ein Neues. Aber welches? Da stellt sich doch die Frage, welches Müsli ist denn überhaupt gesund? Vollkornflocken solls haben, gutes Getreide - Hafer, Gerste, Kamut oder auch Roggen. Amaranth, Quinoa, man hat ja viel Gutes über das Getreide der Azteken gehört, Nüsse und bischen Trockenobst. Keine Erdbeeren, Rosinen heute ja - morgen nöööö, Schokoladenflocken, ganz klar, muss ich nicht drin haben, nicht so kurz nach Weihnachten. Und überhaupt, Zucker will ich auch nicht haben, also Vorsicht vor kandierten Früchten und komisch aussehenden Flakes, besonders wenn dann auch noch was von "fit" auf der Packung steht. Pops und Flakes haben einen aufwendigen Prozess hinter sich - von vollwertig kann man hier also nicht mehr sprechen. Und die zugesetzten Früchte sind oft begast und geschwefelt, darauf gilt es auch zu achten. Dann das Nächste: wenn das Getreidekorn geschlossen ist, kann das darin enthaltene Fett und Vitamine nicht oxidieren, folglich müsste es, wenn es zu Flocke wird, doch anfangen zu ranzen - damit das nicht passiert ist es wärmebehandelt, das schreibt der Gesetzgeber vor. Und bei dieser Prozedur gehen die guten Inhaltsstoffe bestimmt ins Nirwana. Ich habe es mit nicht mehr und nicht weniger als einer Konserve zu tun, nicht so eine in einer Metall - sprich Konservendose - aber eine in der Plastiktüte. Also muss man einen Hersteller finden, dessen Müslis besser sind, oder man macht es sich selbst. Der Name Dr. Maximilian Oskar Bircher-Brenner ist unweigerlich mit Müsli verbunden, er mischte seinen Patienten geschrotetes Getreide, Obst und Nüsse. Der Legende nach wurde er auf einer seiner Wanderungen von einer Sennerin mit einer Speise aus Haferflocken, gesüßter Milch, Äpfeln und Nüssen bewirtet. 

Das Original-Rezept soll dieses sein:

Für eine Portion:
1 gestrichener EL Haferflocken mit 3 EL Wasser 12 Stunden einweichen.
1 EL Zitronensaft mit 1 EL gezuckerte Kondensmilch vermischen. 2 säuerliche Äpfel von ca. 400 g, möglichst säuerliche Sorte; unmittelbar vor dem Servieren mit der Schale auf der der groben Reibe (Bircherraffel) direkt in die Sauce hineinreiben und gelegentlich umrühren, damit sich das Apfelfleisch nicht bräunt. 1 EL Haselnüsse oder Mandeln gerieben darüberstreuen. (Quelle Wikipedia). 


Haferflocken als Grundlage, frisches oder selbst gedörrtes Obst und Nüsse nach Appetit, Lust und Laune mit (Hafer)milch. Das passt immer.


Hier noch ein Rezept mit gekeimten Getreide: * Quelle: Kraut und Rüben 03/95

6 El. Nacktgerste
1 El. Nüsse oder Mandeln
8 El. Milch
1 klein. Apfel
1  Banane
1  Orange oder Kiwi
2 El. Sahne

Die Gerste 2-3 Tage keimen, bis die Keimspitzen 2 mm lang sind. Die Nüsse oder Mandeln über Nacht im Wasser quellen lassen. Das Getreide und die Nüsse in einem Sieb abspülen, abtropfen lassen zerhacken. Die Milch dazu geben. Den Apfel grob raspeln. Das übrige Obst schälen und in kleine Stücke schneiden. Dann alles mit dem Getreide mischen. Die Sahne steif schlagen und das Müesli damit verzieren. 

Roggen, Weizen, Nacktgerste oder Nackthafer eignet sich gut zum Keimen, was etwa drei Tage dauert. so geht´s: Getreide in Wasser einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb geben und gründlich spülen. Das Korn in einem dunklen Glase bei Zimmertemperatur mit einem Leinenlappen abgedeckt stehen lassen. Mehrmals täglich gründlich spülen, damit es nicht schimmelt. Am 3. oder 4. Tag sind die Keime voll ausgebildet und dann bitte das Korn ein letztes Mal gründlich spülen und im Müsli genießen.