Kürbisgenuß fast mit Stumpf und Stiel

Allerheiligen ist vorbei, auch wir haben eine kleine Feier im Garten gehabt, allen die anwesend waren, danke ich fürs Kommen und die gute Laune sowie die schönen Stunden. 
Zeit den durch Halloween eine Art Renaisance erlebenden Kürbis etwas näher zu betrachten, ist er doch eine der ältesten Kulturpflanzen, die den Menschen schon seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel dient. Alte kernige Funde aus prähistorischer Zeit werden auf etwa 10.000 v. Ch datiert. Das Fruchtfleisch musste gleich verwertet werden, da es sich bekanntlich schnell verdirbt, die eiweißhaltigen Kerne allerdings kann man länger aufheben und verschieden einsetzen. Süß-sauer eingelegt, als Füllung, Pie, Kuchen, Suppe und als Plätzchen - dafür kennt sicher jeder ein Rezept, daher habe ich etwas herausgesucht, was bestimmt nicht jeder kennt: 

Mazedonischer Kürbis-Spargel

Man benötigt einen 1,5 kg schweren Kürbis, den man aushöhlt und dann in fingerdicke lange Stücke schneidet. Mit Küchengarn bindet man sie paketweise zusammen und kocht sie in Salzwasser, dem ein TL Zucker zugefügt wird, bis sie glasig sind. Dann nimmt man den Kürbis heraus, lässt ihn abtropfen, nimmt das Garn ab und schichtet alles in eine Auflaufform und gießt 1 Becher Sauerrahm darüber. Darauf krümelt man 4 EL Semmelbrösel, die man in Butter gelbbraun anbrät. Das Ganze schiebt man in den Herd und backt es bei 120 Grad 15 min.

panierter Kürbis

1,5 kg zarten Kürbis aushöhlen, waschen, in 6 cm lange und gut 1cm dicke Streifen schneiden, salzen und 1/2 Stunde ziehen lassen. Dann in 2 verschlagenen, gepfefferten und gesalzenen Eiern wenden, anschließend in Semmelbrösel. Dann in heißem Fett (was auch immer Man sonst zum Braten nimmt) ringsherum braun braten und mit Tomatensauce servieren.

Zum guten Schluss, da wir nichts wegwerfen wollen: 

Die Kerne heben wir auf und bereiten eine leckere Knabberei: Die Kerne sämtlich von Fruchtfleisch lösen und waschen, bis sie nicht mehr so klebrig sind. Auf ein mit Backpapier ausgelegeten Bleche können sie gesalzen oder ungesalzen bei 200 Grad geröstet werden, wobei man sie mit dem Pfannenwender nach gut 10 Minuten wenden kann, damit man eine schöne gleichmäßige Bräunung erreicht. 

Und wer die Knabberei vom Jahrmarkt vermisst, der kann sie karamelisieren. Dazu Rohrzucker und 1 EL Rübensirup in einer Pfanne auslassen die Kerne dazu und gut umrühren. Dann auf einem Backpapier ausgebreitet abkühlen lassen, eventuell in Stücke brechen. 

Ungeröstet und getrocknet kann man sie im Müsli genießen oder zu Gemüseriegeln, Gemüseleder und zum Backen sowie für Salate verwenden. 

Auch Kürbismilch läßt sich leicht selbst herstellen: Kürbiskerne in Mixer zerkleinern, mit warmen Wasser aufgießen, 20 min ruhen lassen, seihen und mit Honig abschmecken. 

Frischkäse übrigens kann man mit gerösteten Kernen, die man nach dem Erkalten in der Mühle bzw. Küchenmaschine fein zerkleinert zu neuen Ehren als Herbstbrotaufstrich verhelfen. Abgeschmeckt wird mit Pfeffer, Salz. Eine Schalotte in feinen Ringen rundet das Ganze geschmacklich ab.