Hagebutte


Der Herbst kommt und mit ihm die Fruchtreife einer Delikatesse die der Volksmund unter anderem auch Hedscherl, Hetschepetsch, Hagrose, Frauenrose, Dornrose, Hagebutze, Hainrose, Heinzerlein, Wildhips, Wilde Rose nennt. Kinder kennen die Juckpulverpflanze sicher auch. Der Name aus dem Wort "Hag" für Hecke (im Allgäu gebräuchlich für Zaun) und aus "butte" = Fass zusammen. Eine Bütte die die Alte im Märchen auf den Rücken trägt kennen wir ja.  Die Hagebutte soll früher der Freya geweiht gewesen sein, die Gebährenden Beistand und Schutz spendete. In Vollmondnächten erbaten kinderlose Frauen Nachwuchs bei der Heckerose. Auch wird sie als als Symbol für das Weiterleben der Seele nach dem Tod gesehen.  Vielleicht liegt das an dem Verbleiben der Früchte durch die kalten Wintermonate bis zum neuen Erblühen im nächsten Frühling.  Die beste Sammelzeit ist von September bis Erntedank, dann lass der Natur ihre wohlverdiente Ruhe. Aus den Früchten kann man ganz viele leckere Sachen zaubern. Hier einige Rezepte: 

  • Klassisch Marmelade (Quelle: Das große Einmachbuch - E. Linich)

Ich habe die Mengen reduziert: 750 g Hagebutten sammeln, waschen, Stiel und Blütenrest entfernen. In einen Topf mit Dämpfeisatz geben geben und 10 min Dämpfen. Dann durch eine Sieb passieren, bis nur noch Schalenreste und Kernlein im Sieb sind. Wir müssten dann ungefähr  375g Hagebuttenmark haben, dazu geben wir 125 g säuerliche, gewaschene und gewürfelte Äpfel und 1 MSP Zimt. 500 g Gelierzucker dazugeben und 4 min sprudelnd kochen lassen, dann kochend heiß in saubere Gläser füllen und fest verschließen.  

Die Marmelade kann man auch ohne Äpfel & Gewürz herstellen, dann hat man eine schöne Grundlage aus der sich nachfolgende Leckerei zaubern lässt

  • Hagebuttensauce Ungarisch - danke Omi Fränze :-)

30 g Butter in eine Kaserolle geben, darin 50 g Semmelbrösel anrösten und mit 100 ml Weißwein aufgießen und aufkochen lassen. Nun gut 200 g Hagebuttenmarmelade zufügen, solange bis Geschmack und Konsistenz stimmen. Etwas mit Honig süßen und einen Spritzer Zitrone zugeben schmeckt diese Sauce vorzüglich zu Wild. 


  • Oder so:

6 EL Marmelade mit 1 TL gelben Senfmehl verrühren, den Saft von 2 Orangen und die abgeriebene Schale zufügen, außerdem gut 1/2 L Rotwein. Aufkochen und abschmecken.

  • Hagebuttenmus Roh - Böhmische Art

250 g Hagebutten waschen, Stiel und Blütenrest entfernen, in einer Schüssel zugedeckt 3 Tage stehen lassen, bis die Früchte weich sind. Dann die Früchte zerdrücken (wenn es viele sind durch den Wolf geben) und durch ein Sieb passieren. 190g  Zucker dazugeben und im Verlauf einer Stunde immer wieder umrühren. Dann in saubere Gläser füllen und das war es schon. 


  • Hagebuttenlikör (Balkan)

1 Kg Hagebutten waschen, Stiel und Blütenrest entfernen, Kernhaus entfernen. Das Fruchtfleisch mehrmals durch den Wolf geben, in ein großes Glas mit Deckel geben und mit 1 L reinem Alkohol  aus der Apotheke aufgießen. Nun 2 Wochen im Warmen stehen lassen, täglich einmal schütteln. Dan Filtrieren und aus 250 ml Wasser und 300g Rohrzucker einen Sirup kochen und den Ansatz dann damit süßen. Nun nochmal 2 Wochen stehen lassen und auch wieder täglich schütteln. Abschließend filtrieren und auf Flaschen ziehen und feste verschließen. Ausreifen lassen.  


  • Hagebuttentee für den Winter 
Hagebutten waschen, Stiel und Blütenrest entfernen, Kernhaus entfernen. Die Hagebuttenschalen ausgebreitet vor Insekten geschützt trocknen lassen. Wenn Sie trocken sind etwas zerklopfen und in ein gut schließendes Gefäß geben. Die getrockneten Hagebuttenschalen als Kaltauszug zubereiten. Das geht so. Für eine große Tasse 1 EL getrocknete Schalen mit kaltem Wasser ansetzen und vorzugsweise über Nacht  (8-12) Stunden stehen lassen. Anschließend durch eine Sieb gießen und langsam auf Trinktemperatur erwärmen jedoch nicht wärmer als 60 °C. Durch das schohnende Trocknen und den Kaltauszug hat der Tee einen sehr hohen natürlichen Vitamin C Gehalt und ist zur Unterstützung bei Erkältungskrankheiten bestens geeignet


  • Hagebuttensuppe
375 g weiche Hagebutten waschen, Stiele Blütenrest und Kernhaus entfernen. 1 Apfel waschen und in Stücke schneiden und zusammen mit den Hagebutten 30 Minuten kochen. die Suppe passieren, wieder aufkochen und mit etwas in kalten Wasser angerührter Speisestärke binden. Mit Zitronensaft, Zucker und Salz abschmecken. Als Einlage eignen sich Grießklößchen. Die Suppe kann man auch im Veganstar bereiten, dann dauert das Ganze nicht so lang und ist Rohkostgerecht.


  • Noch mal Tee

im Übrigen braucht man die Kene nicht wegwerfen. Diese werden auch getrocknet und zu Pulver vermahlen. Sie eignen sich dann als Teeaufguß und zwar 1 -2 Gramm zu 250 ml Wasser - das ist eine gute Ausbeute. Die Kerne werden vor dem erhitzen auch über Nacht eingeweicht, durch den Vanilingehalt hat der Sud hat einen leichten Vanillegeschmack. Er wirkt harntreibend und ist bei Nieren- und Blasensteinen sowie bei Nierengrieß hilfreich. Den Tee vor dem Trinken durch ein feines Sieb laufen lassen.

  • Und der Kartoffelkoß mit Hagebutten ist etwas für Weihnachten: 

1 kg gekochte Pellkartoffeln heiß abpellen, durch die Presse drücken, dann 150 g Mehl, 1 Eier, 1 TL Salz, 1 Prise geriebener Muskat dazugeben und einen schönen Teig bereiten. Dann Klöße formen und in die Mitte Hagebuttenmarmelade mit einer 100 ml Spritze aus der Apotheke spritzen. 

  • Herbstkuchen (Quelle:  Wildfrüchte und Wildkräuter erkennen, sammeln, zubereiten)
200g Butter, 200 g Vollrohrzucker und 4 Eier schaumig rühren. 50 gHaselnüsse unter die Masse rühren. 350g Dinkelmehl mit 1 TL Zimt, 2 TL Kakao und 1  Backpulver mischen und unterheben. Teig in eine Springform füllen und bei 180° etwa 55 Minuten backen und den K uchen nach dem Erkalten durchschneiden, die beiden Hälften mit Hagebuttenmark bestreichen und  aufeinander setzen. Kuchen außen dünn mit Hagebuttenmark bestreichen. Mark etwa 15 Minuten einziehen lassen, dann Kuchen mit Schokoladeglasur überziehen.